3 Dinge, die Sie tun sollten, bevor Sie eine Nachricht senden, die Sie bereuen werden

Wir alle kennen diesen Moment: Eine Nachricht schießt uns durch den Kopf – wütend, verletzt oder emotional – und bevor wir nachdenken können, drückt unser Finger auf die Schaltfläche „Senden“.
Manchmal schicken wir solche Nachrichten an unseren Partner oder unsere Partnerin wegen eines vergessenen Plans, an einen Kollegen wegen einer verspäteten Deadline oder an einen Freund, der uns an unsere Grenzen bringt. Doch später bereuen wir es; ein einziger Klick kann irreversiblen Schaden anrichten.
Experten zufolge empfinden viele Menschen nach dem Erhalt solcher Sofortnachrichten Angst, Reue, Schuldgefühle und mit der Zeit einen Vertrauensverlust in Beziehungen. Wir können emotionale Erschütterungen zwar nicht vollständig verhindern, aber wir können lernen, sie zu kontrollieren. Und das beginnt schon vor dem Versenden der Nachricht.
Der Psychologieautor Mark Travers von Forbes hat auf der Grundlage von Recherchen zu diesem Thema drei Dinge aufgelistet, die man tun sollte, bevor man solche Nachrichten sendet.
1. MACHEN SIE EINE PAUSEBevor Sie eine wütende, verletzende oder emotionale Nachricht senden, halten Sie inne und hören Sie auf Ihren Körper. Emotionen sind nicht nur mental; sie beeinflussen Ihren gesamten Körper. Bei Stress verlangsamt sich die Gehirnregion, die für Logik und Selbstkontrolle zuständig ist (der präfrontale Kortex).
Untersuchungen zeigen, dass Stresshormone (wie Dopamin und Noradrenalin) das elektrische Gleichgewicht des Gehirns stören und das rationale Denken vorübergehend unterbinden. Dies löst Reflexe aus und lässt Sie ohne nachzudenken reagieren.
Travers schlägt vor, die folgenden Schritte auszuführen, um eine Pause einzulegen:
Atmen Sie tief ein. Zählen Sie dabei bis vier, halten Sie den Atem vier Sekunden lang an und atmen Sie bis sechs aus. Dieses lange Ausatmen schaltet den Körper aus dem Kampf-oder-Flucht-Modus in den Ruhe-und-Verdauungs-Modus.
Scannen Sie Ihren Körper. Ist Ihr Kiefer verkrampft? Ist Ihre Schulter angespannt? Schlägt Ihr Herz schnell? Benennen Sie Ihre Gefühle: „Das ist Wut.“ Das Identifizieren der Emotion verringert ihre Macht.
Bleiben Sie ruhig. Berühren Sie den Tisch, den Stuhl oder den Boden. Der Kontakt mit der realen Welt erinnert Ihr Gehirn daran, dass die Bedrohung nicht unmittelbar ist.
2. VERSUCHEN SIE, DIE SITUATION VON AUSSEN ZU BETRACHTENSobald sich der Körper beruhigt hat, besteht der zweite Schritt darin, die Situation aus einer Außenperspektive zu betrachten. Dies wird als „Perspektive der dritten Person“ bezeichnet.
Aktuelle Studien zeigen, dass es bei hoher emotionaler Intensität leichter ist, die Situation aus einer externen Perspektive zu betrachten und zu verstehen, was passiert. Dieser Ansatz ermöglicht es Ihnen, die Situation klarer zu sehen und Ihr Selbstwertgefühl zu bewahren.
Um dies zu erreichen, müssen Sie laut Travers die folgenden Schritte befolgen:
Versetzen Sie sich in die Lage eines Freundes: Wenn Ihnen jemand anderes diese Nachricht zeigen würde, würden Sie „Senden“ sagen?
Erklären Sie die Situation sachlich: „Mein Freund hat meinen Anruf verpasst. Entweder war er beschäftigt oder er hat es vergessen.“
Denken Sie langfristig: Wie wird sich diese Nachricht, die Sie jetzt senden, in einer Stunde, einem Tag oder einer Woche auf Ihre Beziehung auswirken?
3. SPEICHERN SIE DIE NACHRICHT IN ENTWÜRFENBeim Schreiben geht es nicht darum, Gefühle zu unterdrücken, sondern sie auf harmlose Weise auszudrücken. Studien zeigen, dass die Impulsivität in emotionalen Momenten zunimmt, was bedeutet, dass die Kontrolle in diesem Moment geschwächt ist. Dies ist jedoch nicht dauerhaft; es handelt sich nur um eine vorübergehende Schwankung.
Daher kann es ausreichen, 20 bis 30 Minuten zu warten, um Ihre Emotionen zu beruhigen und wieder in die Lage zu versetzen, vernünftige Entscheidungen zu treffen.
Travers‘ Anwendungsvorschlag lautet wie folgt:
Schreiben Sie, wie Sie sich fühlen: Schreiben Sie mit aller Aufrichtigkeit, ohne Ihre Gefühle zu unterdrücken, aber senden Sie es nicht ab.
Als Entwurf speichern: Lassen Sie die Nachricht aus Ihrem Blickfeld verschwinden. Das verringert den Drang, sie zu senden.
Lesen Sie es nach einer Weile noch einmal: Sie stellen oft fest, dass das, was zu diesem Zeitpunkt „sehr wichtig“ erschien, eine Stunde später unnötig oder übertrieben erscheint.
ntv