Ein Sommer voller Kultur: Den Rhythmus der Stadt mit Kunst einfangen

Ein Sommer voller Kultur: Den Rhythmus der Stadt mit Kunst einfangen
Während die Sommermonate toben, durchdringen Kultur und Kunst den Alltag wie eine kühle Brise, die die Stadt umhüllt. In der Woche vom 21. bis 27. Juli öffnen Kinos wieder voller Nostalgie, Theaterbühnen füllen sich mit Meisterwerken, Konzertsäle erklingen mit neuen Stimmen und Museen öffnen ihre Türen mit Dokumenten, die vom Lauf der Zeit zeugen. In dieser Woche verwandelt sich die Stadt in ein seelenbefriedigendes Kunstfest.
Diese Woche treffen unvergessliche Geschichten aus der Vergangenheit auf aktuelle Geschichten in den Kinos. Drei Kultfilme werden auf Paribu Cineverse neu veröffentlicht: „I Am Legend“ mit Will Smith über postapokalyptische Einsamkeit und Widerstand; „Fig Jam“, ein romantisches Drama, das die Herzen einer ganzen Generation eroberte; und „Erase Over“ – die Geschichte derer, die versuchen, die Liebe wiederherzustellen, indem sie Erinnerungen auslöschen. Alle diese Filme verdienen es, nicht nur mit Erinnerungen, sondern auch mit neuen Augen betrachtet zu werden. Gleichzeitig erobern auch brandneue Produktionen die Kinoleinwand. „Die Schlümpfe – Der Film“ bietet ein farbenfrohes Abenteuer, das mit der Entführung von Papa Schlumpf durch böse Zauberer beginnt – für Kinder und Erwachsene, die sich an ihre Kindheit zurückerinnern. Thriller-Fans erwartet mit „Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast“ eine verstörende Neuerzählung, die die düstere Atmosphäre der 90er Jahre in die Gegenwart bringt, während „Tradition“ eine warme und vertraute Geschichte mit provinziellem Humor verspricht. Für Horrorfans zählen „The Book of Jinn“ und „Hypocrite 2“ zu den bemerkenswerten Produktionen der Woche, zwei lokale Optionen, die traditionelle Erzählungen mit modernem Horrorkino kombinieren.
Auf der Theaterbühne präsentiert sich eine wahre Starparade. Das Musical Don Quijote mit Selçuk Yöntem, Zuhal Olcay und Cengiz Bozkurt in den Hauptrollen präsentiert unter der Regie von Meisterregisseur Işıl Kasapoğlu eine epische Erzählung zwischen Fantasie und Realität. Molières unsterblicher Klassiker „Der Geizige“, der am 28. Juli im Kadıköy Selamiçeşme Özgürlük Park aufgeführt wird, bietet mit Serkan Keskins vielbeachteter Harpagon-Performance eine zeitgenössische Interpretation des klassischen Textes. Das Ein-Personen-Stück „Sait Faik: Der Mann, dessen Leben eine Geschichte ist“, das am 24. Juli im Atatürk-Kulturzentrum Premiere feiert, entwickelt eine kraftvolle Bühnensprache über die menschliche Existenz und greift dabei auf die Erzählkunst des großen Meisters zurück. Das ENKA Open Air Theater bringt literarisches Theater in Sommernächte. Am 21. Juli steht das „Time Regulation Institute“ mit einem Auftritt von Serkan Keskin auf der Bühne, während Zuhal Olcay am 23. Juli Musikliebhaber mit einer Auswahl von Liedern von der Vergangenheit bis zur Gegenwart trifft.
Die Freiluftbühne von Zorlu PSM, Vestel Amfi, gibt mit Kino, Musik und Stand-up den Ton der Woche an. Am 21. Juli wird Quentin Tarantinos Meisterwerk Pulp Fiction im Rahmen der Pluxee Cinema Days kostenlos gezeigt. Wer die Veranstaltung besuchen möchte, muss sich einfach unter zorpsm.com vorab registrieren. Aksel Gürel, der beliebte Name der Stand-up-Reihe TuzBiber, wird am 22. Juli die Bühne betreten und einen Abend voller Humor und zeitgenössischer Beobachtungen versprechen. Konuralp wird am 23. Juli im Rahmen der Reihe City Sounds die Bühne betreten. Am 24. Juli öffnet der Sommerabend mit der Afterwork-Party: Büber für Tanz und Musik. Am 25. Juli betreten The Flabbies die Bühne; der lang erwartete Auftritt der Band verspricht einer der energiegeladensten Abende von Vestel Amfi zu werden. Die Woche endet mit dem Konzert City Sounds: Eren am 26. Juli. Der Eintritt ist für alle Veranstaltungen frei. Eine Registrierung ist nur bei zorpsm.com erforderlich.
Auf dem literarischen Programm dieser Woche steht Üstün Dökmens neuer Roman „Letter“. Die Geschichte, die mit einem Umschlag beginnt, den eine angehende Lehrerin erhält, öffnet nicht nur die Tür zu einer individuellen Reise, sondern auch zu einer umfassenderen Untersuchung – vom Bildungssystem dieses Landes bis hin zu seiner Suche nach Hoffnung. Aus der Perspektive der Figur Mirza Emirs erkundet der Roman die inneren Konflikte der Jugend, verwoben von Prüfungen, Erwartungen und Auflagen, auf einem schmalen Grat zwischen Humor und Melancholie. Wie immer lädt Dökmen mit seinem schlichten, aber prägnanten Stil dazu ein, das Zentrum des Systems zu betrachten, nicht dessen Rand. Die Frage, die den ganzen Roman durchzieht, lautet nicht: „Was willst du sein?“, sondern: „Wer willst du bleiben?“
Auch in der Museumswelt finden bedeutende Entwicklungen statt. Das Türkiye İş Bankası Museum hat mit der Begrüßung seines dreimillionsten Besuchers einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Das Museum, das die Geschichte der Republik, den wirtschaftlichen Wandel und das Bankenabenteuer dokumentiert, zeichnet sich insbesondere durch seine bisher unveröffentlichten Dokumente des Wirtschaftskongresses von Izmir aus. In diesem Monat empfängt Istanbul Modern im Rahmen seines International Artist in Residence Program den in London lebenden griechischen Komponisten Dimitris Skyllas. Skyllas wird am 12. September im Museum ein von Istanbul inspiriertes Stück aufführen. Dieses Treffen ist ein herausragendes Beispiel interdisziplinärer künstlerischer Praxis.
Die Kurzfilmwelt bereitet sich auf die neue Saison vor. Bewerbungen für das 22. Akbank Kurzfilmfestival sind ab sofort möglich. Das Festival, das vom 23. März bis 2. April 2026 stattfindet, soll mit nationalen und internationalen Wettbewerben, Panels und Workshops eine reiche Kinoatmosphäre schaffen.
Zum Ende der Woche gibt es tolle Neuigkeiten für Musikliebhaber: Oscar and the Wolf treffen ihre Fans am 8. Oktober auf der Turkcell Stage im Zorlu PSM. Der belgische Künstler Max Colombie bietet mit seiner Mischung aus Electronica, Pop und R&B nicht nur ein musikalisches, sondern auch ein visuelles Erlebnis.
Kunst ist nicht nur ein Zeitvertreib; sie ist eine Lebensbetrachtung, die tiefer geht und Sinn verleiht. Während wir diese Woche durch die Bildschirme, Bühnen, Museumshallen und Seiten schlendern, sollten wir uns vielleicht daran erinnern: Kunst ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Sie sind jene Momente, in denen die Seele sich sammelt und man zu sich selbst findet. Also, haltet inne und hört zu; denn diese Woche spricht die Stadt durch Kunst.
Cumhuriyet