Eine menschliche Landung auf dem Mars ist möglich

Eine neue Weltraummission, die derzeit von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) geprüft wird, zielt darauf ab, die wissenschaftliche Infrastruktur zu schaffen, die eine bemannte Landung auf dem Mars ermöglichen könnte. Das von Großbritannien geleitete Projekt „M-MATISSE“ zielt darauf ab, die Sicherheit zukünftiger bemannter Missionen zu verbessern, indem es die Weltraumwetterbedingungen des Roten Planeten detailliert untersucht.
M-MATISSE (Mars Magnetosphere, ATmosphere, Ionosphere and Space-weather Science) plant die Entsendung zweier robotischer Orbiter zum Mars. Diese Rover sollen die atmosphärischen Schichten des Planeten, einschließlich der Magnetosphäre, Ionosphäre und Thermosphäre, sowie die Atmosphäre und Strahlungswerte in Oberflächennähe untersuchen. Im Falle einer Genehmigung wäre die Mission die erste, die das Weltraumwetter des Mars in all seinen Schichten untersucht.
Dr. Beatriz Sanchez-Cano von der Universität Leicester berichtete, dass diese Mission Aufschluss darüber geben wird, wie Sonnenenergie und Partikel in der Marsatmosphäre absorbiert werden und wie sie Oberflächenprozesse beeinflussen. Diese Informationen sind entscheidend für die Vorhersage und Vorsorge gegen Strahlengefahren, insbesondere bei bemannten Missionen. Dr. Sanchez-Cano sagte: „Das Verständnis der Weltraumwetterbedingungen auf dem Mars ist sowohl für robotische als auch für bemannte Missionen von entscheidender Bedeutung. Aus unserer Erfahrung mit der Beobachtung des Weltraumwetters auf der Erde wissen wir, wie groß solche Gefahren sind.“
Die beiden für die Mission eingesetzten Raumsonden heißen „Henri“ und „Marguerite“. „Henri“ wird im Marsplasmasystem stationiert, während „Marguerite“ weiter entfernt Regionen mit starkem Sonnenwindeinfluss beobachtet. Diese Strategie ermöglicht die gleichzeitige Überwachung des Einflusses des Sonnenwinds auf die Marsatmosphäre aus naher und ferner Entfernung. Dies wird neue Erkenntnisse über die Entwicklung der Marsatmosphäre und die Bedingungen für Bewohnbarkeit liefern.
Der Missionsvorschlag wird derzeit im Rahmen des ESA-Programms „mittelgroßer Missionen“ geprüft. Einer der drei Kandidaten, „M-MATISSE“, wird voraussichtlich Mitte 2026 bekannt gegeben. Im Falle der Auswahl wird Großbritannien für alle Partikelmessinstrumente und das wissenschaftliche Datenmanagementzentrum verantwortlich sein. Dies wird es Großbritannien ermöglichen, die empfindlichsten Ionen-, Neutral- und Elektronenmessungen durchzuführen, die jemals auf dem Mars durchgeführt wurden. „M-MATISSE“ wird nicht nur wissenschaftliche Daten liefern, sondern auch einen Schutzschild für zukünftige Astronauten bieten, die auf dem Mars landen.
Diese Forschung gilt als entscheidend für präzise Vorhersagen des Mars-Weltraumklimas, die Bestimmung bewohnbarer Zonen und die Gewährleistung der Haltbarkeit der Missionsausrüstung. Wenn „M-MATISSE“ genehmigt wird, wird der Weg zum Mars freier.
Cumhuriyet