Bahnbrechende Entdeckung: Sie werden Hirnstimulation zur Behandlung einsetzen
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Weltweit leiden mehr als 10 Millionen Menschen an der Parkinson-Krankheit und etwa ein Drittel dieser Patienten leidet unter starken Angstzuständen, die ihr tägliches Leben beeinträchtigen. Zur Behandlung der körperlichen Symptome der Erkrankung wird bereits die Tiefe Hirnstimulation (DBS) eingesetzt. Wissenschaftler gehen allerdings davon aus, dass sich mit dieser Methode auch Angstsymptome lindern lassen.
Die Forschungsleitung lag bei Dr. Lucia Ricciardi stellte fest, dass Angstzustände bei Parkinson-Patienten einen großen Behandlungsbedarf darstellen. In der Studie von Forschern der City St George’s University und der University of California, San Francisco (UCSF) wurden 33 Parkinson-Patienten untersucht. Den Patienten wurden DBS-Elektroden platziert und ihre Gehirnströme in drei verschiedenen Zentren überwacht.
Das wichtigste Ergebnis der Studie war, dass es einen starken Zusammenhang zwischen der Aktivität in der Basalganglienregion des Gehirns und dem Angstniveau gibt. Mit der Zunahme der Gehirnwellen, genauer gesagt der sogenannten Theta-Leistung, nahm auch die Angst der Patienten zu. Dr. „Wir haben vorausgesagt, dass dieser Zusammenhang bestehen würde, waren aber überrascht, wie stark er war“, sagte Ricciardi.
Wissenschaftler glauben, dass diese Entdeckung die Entwicklung von DBS-Systemen ermöglichen könnte, die Ängste auf Grundlage der Gehirnströme von Parkinson-Patienten automatisch regulieren. Durch die Analyse der Stimmung des Patienten in Echtzeit kann die Angst durch das Senden der richtigen Signale an das Gehirn unter Kontrolle gebracht werden.
Jonathan Lovett, einer der an der Studie teilnehmenden Patienten, sagte, dass Angst eines der Symptome sei, die in den frühen Stadien der Parkinson-Krankheit auftreten können. „Wenn die Tiefe Hirnstimulation (DBS) auch nicht-motorische Symptome wie Angstzustände lindern könnte, wäre das ein großer Fortschritt“, sagte Lovett.
Die Forschung wurde vom britischen Medical Research Council und den US-amerikanischen National Institutes of Health unterstützt. Co-Leiter der Studie, Dr. Simon Little erklärte, dass diese Entdeckung eine neue Perspektive für die Behandlung von Angstzuständen bei Menschen mit Parkinson-Krankheit sowie bei Menschen ohne diese Krankheit bieten könnte.
SÖZCÜ