Giovanni Francos Aufnahmen sind eine Hommage an die „Gesichter der Madonie“

„Ein Gebiet oder vielmehr seine Bewohner fördern, deren Arbeit und Präsenz eine angeschlagene lokale Wirtschaft noch immer über Wasser halten.“ Dies ist das Ziel der Reportagebilder des Journalisten Giovanni Franco, die in der Ausstellung „Volti delle Madonie“ in Cefalù im Restaurant La Galleria in der Via Mandralisca 23 zu sehen sind. Die Ausstellung wird am 17. August um 18:00 Uhr eröffnet. Neben dem Autor sprechen Angelo Daino und Giuseppe Provenza, die Besitzer des Restaurants, sowie Michele Ferraro und Giorgio Vaiana von der Agentur Migi Press, die die Initiative ins Leben gerufen haben. Zur Ausstellung ist ein gleichnamiges Buch im Verlag Libridine erschienen (92 Seiten, 14 €). Es enthält ein Vorwort des Autors und eine Einführung des Essayisten und Ökonomen Franco Garufi sowie über 70 Fotos aus dem Projekt und wird von Emmecci srl unterstützt. Der Band ist nicht nur während der Eröffnung, sondern auch im Buchhandel und online erhältlich. Das Duo Mondolettosottoilcorvo, bestehend aus Willehad Grafenhorst und Gandolfo Pagano, wird bei der Ausstellungseröffnung auftreten. Ihr Auftritt basiert auf den Erfahrungen zweier Musiker, die in entgegengesetzten Regionen Europas aufgewachsen sind und sich 2018 in den Madonien trafen und sofort von einer künstlerischen Synergie beeindruckt waren. Die eigens für diese Initiative komponierte Musik begleitet die Ausstellung und kann durch Scannen eines QR-Codes im Band angehört werden.
„Wenn wir über die Bergkette im Norden Siziliens sprechen, greifen wir oft auf ein abgedroschenes und abgedroschenes Ritual zurück: Wir zählen die angeblich atemberaubenden Landschaften auf, die üppige Vegetation, die einzigartigen Traditionen, die Gastronomie und die in die Natur eingebetteten Dörfer“, sagt Giovanni Franco. Und doch vergessen wir oft, dass diese Orte ohne ihre Bewohner – deren Bevölkerungszahl ständig abnimmt – bloße Geisterstädte wären, Behälter voller mumifizierter Reliquien. Stattdessen sind es die Frauen, Männer, Jugendlichen und Kinder, die diese Städte am Leben erhalten. Unternehmer, Kaufleute, Viehzüchter, Bauern, Rentner, Intellektuelle, Künstler, Musiker: Sie sind die treibende Kraft dieser Länder. Und genau auf sie habe ich mein Objektiv gerichtet. Die Menschen, die ich in den verschiedenen Gemeinden fotografiert habe, sind das Thema der Ausstellung „Gesichter der Madonie“. In diesem Projekt habe ich mich entschieden, nicht die üblichen Ansichten oder Denkmäler darzustellen, sondern mich den Blicken, dem Lächeln und den Ausdrücken der vielen Menschen zu widmen, die ich auf den Straßen, in Häusern, Geschäften, Unternehmen und am Arbeitsplatz getroffen habe.
Alle zusammen, um einen Appell gegen die Entvölkerung dieser Städte zu starten. Die Bilder, die ich aufgenommen habe, sind eine Hymne an das Bleiben, eine Symphonie aus Blicken und Farben.“ Garufi fügt hinzu: „Die Erzählung durch Bilder folgt einem innovativen Ansatz: ein Gebiet durch die Gesichter seiner Bewohner zu lesen und zu beschreiben. Eine Wahl, die sofort das Bedürfnis weckt, sich vorzustellen, was sich hinter diesen Gesichtern verbirgt: Erwartungen, Lebenspläne, Hoffnungen, Enttäuschungen, Fluchten und Rückkehren. Fünfundsechzig verschiedene Ausdrücke, fünfundsechzig verschiedene Altersstufen, vom kleinen Musiker, der kühn eine fast größere Trommel trägt als er selbst, bis zum alten Mann mit dem ergrauenden Bart, der durch die hundert Falten, die sein Gesicht durchziehen, von einem Leben voller Mühsal und harter Arbeit erzählt.“ Das Buch enthält auch eine Zeichnung der aus den Madonien stammenden Künstlerin Carmela Gulino. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
Adnkronos International (AKI)