Respiratorisches Synzytialvirus: Warum alle Neugeborenen geschützt werden müssen

Jedes Jahr landen Tausende Neugeborene im Krankenhaus, weil sie sich mit einem weit verbreiteten, aber heimtückischen Feind infiziert haben: dem Respiratorischen Synzytialvirus (RSV) . Es ist der Hauptgrund für Krankenhausaufenthalte wegen Atemwegserkrankungen bei Kindern unter einem Jahr. Und wenn es zuschlägt, schlägt es heftig zu: Bronchiolitis, wiederkehrende Bronchospasmen und in den schwersten Fällen Asthma bei Vorschulkindern.
Am 11. Oktober findet im Rahmen des Festival della Salute ein hochkarätiger Vortrag mit dem Titel „Respiratorisches Synzytialvirus: eine Abwehr für Kinder“ statt, an dem prominente Gäste wie Eugenio Baraldi , Direktor des Pädiatrischen Forschungsinstituts Città della Speranza in Padua, und Luca Sbrogiò , Leiter der Präventionsabteilung der Gesundheitsbehörde ULSS 6, teilnehmen. Im Mittelpunkt des Treffens steht eines der neuesten und vielversprechendsten Präventionsinstrumente: die Immunisierung mittels monoklonaler Antikörper.
Die italienische StudieIn Italien lieferte eine große multizentrische Studie, die vom Universitätsklinikum Meyer IRCCS in Florenz koordiniert und im Journal of Infection veröffentlicht wurde, wichtige Daten zum Schutz vor dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV). Die in Zusammenarbeit mit sechs pädiatrischen Abteilungen in der Toskana und unter Beteiligung von Kinderärzten und Neonatologen durchgeführte Forschung zeigte, dass die Immunisierung mit Nirsevimab die Krankenhausaufenthalte wegen RSV-Bronchiolitis bei Neugeborenen während der Epidemiesaison 2024–2025 um 90 % reduzierte. Dies wurde in einem „realen“ Umfeld bestätigt und kann daher in der täglichen klinischen Praxis und nicht nur in kontrollierten Studien beobachtet werden.
Nicht nur Hygiene: Prävention wird konkretBis vor Kurzem beschränkte sich die Prävention auf gute Alltagspraktiken: Händewaschen vor dem Berühren des Babys, Tragen einer Maske bei Erkältung und Meiden von Menschenansammlungen. Heute kann jedoch mehr getan werden. Der monoklonale Antikörper stellt einen entscheidenden Schritt zum Schutz der Kleinen dar.
RSV, eine spezielle ÜberwachungNach Angaben der Weltgesundheitsorganisation erkranken jährlich 33 Millionen Kinder unter fünf Jahren an akuten Infektionen der unteren Atemwege. Diese führen zu über 3 Millionen Krankenhausaufenthalten und über 100.000 Todesfällen. In neun von zehn Fällen sind Entwicklungsländer am stärksten betroffen. Auch in Italien steht RSV unter besonderer Beobachtung. Ein nationales Überwachungssystem überwacht den Infektionsverlauf. Bei Kindern unter einem Jahr gehört das Virus zu den häufigsten Todes- und Krankenhausursachen aufgrund von Atemwegserkrankungen. Die Botschaft der wissenschaftlichen Gesellschaften ist eindeutig: Alle Neugeborenen sind gefährdet, und Prävention kann nicht länger auf ausgewählte Gruppen beschränkt werden. Eine frühzeitige Planung von Impfungen schützt nicht nur Kinder und ihre Familien, sondern entlastet auch Krankenhäuser und das Gesundheitssystem in den Wintermonaten, wenn die Einrichtungen ohnehin schon durch Grippe und andere saisonale Krankheiten überlastet sind.
Termin in der Aula Magna der Universität Padua, Samstag, 11. Oktober, 16:05 Uhr
repubblica