Paracetamol und Schwangerschaft: Die Warnung des Weißen Hauses wird von der Wissenschaft widerlegt.


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Vereinigte Staaten
Die FDA mahnt zur Vorsicht, während die EMA und die MHRA die Sicherheit des Medikaments bei korrekter Anwendung bestätigen. Ungerechtfertigte Panikmache könnte daher schwangeren Frauen und ihren Babys schaden.
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Die jüngste Warnung des Weißen Hauses vor einem möglichen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft und einem erhöhten Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen bei Kindern – insbesondere Autismus und ADHS – hat nicht nur in den USA, sondern auch in Europa eine Welle der Besorgnis ausgelöst. In einer offiziellen Erklärung verwies die Trump-Administration auf eine Reihe von Beobachtungsstudien und epidemiologischen Untersuchungen, um künftige restriktive Richtlinien für die Einnahme von Paracetamol (dem amerikanischen Paracetamol) während der Schwangerschaft, insbesondere in den späteren Stadien der Schwangerschaft, anzukündigen.
Hinter dieser eher mediengetriebenen als wissenschaftlichen Initiative verbergen sich jedoch alle kritischen Punkte eines Ansatzes, der Gefahr läuft, die methodische Sorgfalt der Forschung zu umgehen. Studien wie die Nurses' Health Study II oder die Boston Birth Cohort beleuchten lediglich statistische Zusammenhänge, nicht aber Kausalitäten. Dies wird nicht nur von der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft betont, sondern auch von der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA , die zwar eine Überprüfung der Kennzeichnung eingeleitet und Ärzte über mögliche Risiken informiert hat, aber gleichzeitig betont, dass die aktuellen Erkenntnisse nicht ausreichen, um endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Positionen der EMA und der MHRA, die den regulatorischen Rahmen für Millionen europäischer und britischer Bürger darstellen, sind wesentlich solider und beruhigender. Beide bestätigen das Fehlen von Hinweisen auf ein erhöhtes Risiko für Autismus oder andere neurologische Störungen im Zusammenhang mit der Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft. Im Gegenteil, sie bekräftigen, dass das Medikament bei bestimmungsgemäßer Anwendung (in der niedrigsten wirksamen Dosis, über die kürzestmögliche Zeit) weiterhin die bevorzugte Wahl zur Behandlung von Fieber und Schmerzen während der Schwangerschaft ist.
In diesem Szenario erweist sich die Politisierung der Wissenschaft als gefährlich. Alarmierende Maßnahmen auf der Grundlage noch immer umstrittener Daten laufen Gefahr, Frauen dazu zu bewegen, ein sicheres Medikament zu meiden und sie stattdessen den Risiken unbehandelten Fiebers oder unbehandelter Schmerzen auszusetzen, deren Schädlichkeit für den Fötus nachweislich nachweislich ist. Die öffentliche Gesundheit wird durch Ausgewogenheit geschützt, nicht durch Proklamationen. Und Vertrauen entsteht durch Transparenz, nicht durch ideologische Abkürzungen.
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