Cognac-Marathon: Wenn das Rennen zu einem Fest der lokalen Kultur wird

Bei dieser Ausgabe des Cognac-Marathons wurde eine Rekordzahl an Teilnehmern verzeichnet: 4.700 Läufer – die meisten davon aus Südafrika – verteilten sich auf vier Läufe (Marathon, Halbmarathon, 10,5 km und 5 km), die allesamt ausverkauft waren. Doch Grund zur Freude gibt es nicht: Der Cognac-Marathon ist Teil der Festivales, einer nationalen Laufserie mit 21 festlichen Läufen, bei denen sowohl Anstrengung als auch Lebensfreude gefeiert werden. Das Motto lautet: „Belohnung für Anstrengung“.
Die malerische und genussvolle Route schlängelt sich durch Weinberge und Dörfer, und an jedem Rastplatz erwartet die Besucher ein Festmahl unter freiem Himmel mit lokalen Spezialitäten: Rillettes, Käse, Blutwurst… Und für die Abenteuerlustigen gibt es den berühmten „kleinen Tropfen“ Cognac, der von den freiwilligen Helfern mit einem Lächeln serviert wird. In der Pinard-Destillerie herrscht Hochbetrieb, und eine Gruppe belgischer Freunde, verkleidet als Mönche nach ihrer Entlassung aus dem Mönchsstand, genießt den Moment: „Es riecht so gut hier!“

Anne Lacaud

Anne Lacaud
„Wir sind aus Niort gekommen, um gemeinsam zu laufen und das Fest zu genießen“, trompeten drei grüne Raupen.
Der Reiz des Rennens liegt vor allem in seiner einzigartigen Atmosphäre. Prunkvolle Kostüme, Blaskapellen entlang der Strecke und begeisterte Anfeuerungsrufe: Der Cognac-Marathon ist ein Karneval in Laufschuhen, ein Treffen, bei dem sich Hobbyläufer und erfahrene Marathonläufer begegnen. Jeder genießt diese festliche Stimmung, eine Mischung aus Show und lokaler Tradition. „Wir sind aus Niort gekommen, um gemeinsam zu laufen und die Feierlichkeiten zu genießen“, trichtern drei grüne Konvois mit je elf Läufern. „Man muss mutig sein“, lächelt Éric Pinard von der Brücke herab.

Anne Lacaud
Marathon-Sieger Hugo Le Poulard bewältigte die 42,195 km in 2 Stunden, 27 Minuten und 21 Sekunden. Für den in der Charente lebenden Trailrunning-Enthusiasten war dies eine Premiere. Trotz eines kurzen Energieabfalls um Kilometer 35 wurde er von den Zuschauern angefeuert. „Dank der Erfrischungen bin ich wieder auf die Beine gekommen!“, sagte er. Ein Beweis dafür, dass es beim Cognac-Marathon nicht nur um die Zeit geht, sondern vor allem darum, das Erlebnis mit anderen zu teilen.
SudOuest



