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Mark Zuckerberg kennt Ihr Leben bereits. Jetzt möchte er, dass seine KI es steuert

Mark Zuckerberg kennt Ihr Leben bereits. Jetzt möchte er, dass seine KI es steuert

Mark Zuckerberg möchte Meta nicht nur zur führenden Kraft im Bereich der künstlichen Intelligenz machen. Er möchte die KI entwickeln, die Sie führt.

In einem Memo an die Mitarbeiter, das Gizmodo am 30. Juni einsehen konnte, kündigte der CEO von Meta die Gründung von Meta Superintelligence Labs an, eine umfassende Umstrukturierung der KI-Bemühungen des Unternehmens mit einem einzigen, ehrgeizigen Ziel: jedem Menschen persönliche Superintelligenz zu ermöglichen.

Vergessen Sie Chatbots. Zuckerbergs Vision ist viel größer. Er geht davon aus, dass KI in wenigen Jahren nicht nur Ihre Fragen beantworten oder Ihre E-Mails schreiben wird. Sie wird Ihren Terminkalender verwalten, Ihre Bedürfnisse antizipieren, Ihren Haushalt führen, Ihnen bei Entscheidungen helfen und vielleicht sogar Ihre Karriere steuern. Nennen wir es „Life-as-a-Service“, unterstützt von Meta.

„Mit dem zunehmenden Fortschritt der KI rückt die Entwicklung einer Superintelligenz in Sicht“, schrieb Zuckerberg. „Dies wird der Beginn einer neuen Ära für die Menschheit sein, und ich werde alles dafür tun, dass Meta den Weg weist.“

Zuckerbergs Memo an die Mitarbeiter legt laut einer Quelle die Vision für die Abteilung „Superintelligence“ und Neueinstellungen dar

er sagt, Meta sei im Moment „einzigartig positioniert“

Das Verkaufsargument lautet im Wesentlichen: „Wir haben das Geld, die Rechenleistung und die Größe, die den meisten unserer Konkurrenten fehlt.“ pic.twitter.com/QQqYeynhCj

– Rattenkönig 🐀 (@MikeIsaac) 30. Juni 2025

Der Schritt wird als direkte Kampfansage an die Konkurrenz gesehen. „Die Einführung der Meta Superintelligence Labs ist nicht nur eine Ankündigung, sondern ein Statement: Meta wird sich in der KI nicht mit dem zweiten Platz zufrieden geben“, kommentierte Alon Yamin, Mitbegründer und CEO der Plagiatserkennungsplattform Copyleaks. Er fügte hinzu: „Meta und Mark sehen dies eindeutig als entscheidenden Moment für die KI-Führung.“

Bloomberg hatte am Montag bereits über das Memo berichtet. Ein Meta-Sprecher bestätigte den Inhalt inzwischen gegenüber Gizmodo.

Um dies zu erreichen, stellt Zuckerberg eine Art KI-Avengers-Team zusammen. Die Neueinstellungen stellen einen großen Talentcoup dar:

  • Alexandr Wang, Gründer von Scale AI und einer der am besten vernetzten Akteure in der KI-Lieferkette, tritt als neuer Chief AI Officer von Meta an.
  • Nat Friedman, der ehemalige CEO von GitHub und Elite-KI-Investor, kommt an Bord, um KI-Produkte und angewandte Forschung zu leiten.
  • Shengjia Zhao, einer der Mitentwickler von GPT-4, hat OpenAI kürzlich verlassen, um sich dem neuen Labor von Meta anzuschließen.

Es handelt sich um einflussreiche Persönlichkeiten, die dafür bekannt sind, schnell zu wachsen und dem Markt um Jahre voraus zu sein. Zuckerberg sagt, dass weitere große Namen auf dem Weg sind.

Meta verfügt mit Llama, seiner Open-Source-Familie großer Sprachmodelle, bereits über eine solide Grundlage. Die neuesten Versionen bilden nun die Grundlage für Meta AI, das nach Angaben des Unternehmens monatlich über eine Milliarde Nutzer auf Facebook, Instagram und WhatsApp erreicht.

Aber das war nur Phase eins.

Zuckerberg will nun eine neue Generation von Modellen entwickeln, die das leisten, was Insider als „Frontier Performance“ bezeichnen. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das KI, die ohne menschliches Zutun denken, planen, sich anpassen und handeln kann. Im Erfolgsfall würde dies Meta nicht nur konkurrenzfähig zu OpenAI oder Google DeepMind machen, sondern auch zur Heimat der weltweit ersten wirklich universellen persönlichen Intelligenz. Diese Art von KI beantwortet nicht nur Ihre Fragen. Sie bestimmt Ihr Leben.

Meta fängt nicht bei Null an. Durch Facebook, Instagram und WhatsApp weiß das Unternehmen bereits mehr über Sie als die meisten Ihrer Freunde. In den letzten 15 Jahren hat es still und leise eine Verhaltenskarte von Milliarden von Menschen erstellt und verfolgt, mit wem Sie sprechen, was Sie ansehen, was Sie sagen und was Sie kaufen. Dieser Schatz an vertraulichen Daten ist nun der Treibstoff für die nächste Phase: eine KI, die Ihnen nicht nur dient, sondern Sie auch so gut kennt, dass sie Ihr Leben besser steuern kann als Sie selbst.

In der Fachsprache ist Zuckerbergs Vision eine „agentische KI“, also eine KI, die in Ihrem Namen handeln kann. Stellen Sie sich eine stets aktive, leistungsfähige und personalisierte Intelligenz vor, die auf Ihrem Smartphone, Ihrer Brille und auf all Ihren Geräten vorhanden ist.

  • Sie planen keine Besprechungen, es tut es.
  • Sie organisieren Ihre Reise nicht, sie ist bereits gebucht.
  • Sie überlegen nicht, auf welche Stelle Sie sich bewerben sollen, sondern bearbeiten bereits Ihren Lebenslauf und simulieren das Vorstellungsgespräch.
  • Sie fragen nicht, was Sie anziehen sollen, es hat Ihren Kalender gelesen und Ihr Outfit festgelegt.

Meta ist hervorragend positioniert, um dieses persönliche KI-Gehirn für den Massenmarkt zu entwickeln. Im Gegensatz zu kleineren Laboren verfügt Meta über eine globale Nutzerbasis von Milliarden, Zugriff auf mehr Verhaltensdaten als fast jedes andere Unternehmen weltweit und eine riesige Computerinfrastruktur. Und da Zuckerberg die Mehrheitsanteile hält, gibt es keine Aktionäre, die das Projekt bremsen könnten.

Doch das wirft auch dringende Fragen auf. Wer kontrolliert diese Intelligenz? Welche Prioritäten werden gesetzt? Was passiert, wenn eine Maschine unsere Wünsche besser kennt als wir selbst und diese Maschine für ein Unternehmen arbeitet?

Zuckerberg ist überzeugt, dass Meta Superintelligenz für die Massen entwickeln und bereitstellen kann. Doch im nächsten Kapitel der KI wird es nicht um clevere Apps oder Produktivitäts-Hacks gehen. Es wird ein Kampf darum sein, wer das Gehirn programmieren darf, das uns programmiert.

gizmodo

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