Künstliche Intelligenz kommt in die Gefängnisse: Verbrechen werden vorhergesagt

Im Rahmen der neuen Anwendung des britischen Justizministeriums sollen potenzielle Straftaten mithilfe künstlicher Intelligenz im Vorfeld erkannt und Wachleute eingreifen können.
Der von Lordkanzlerin Shabana Mahmood angekündigte Aktionsplan für künstliche Intelligenz zielt darauf ab, gefährliche Gefangene frühzeitig zu identifizieren und sie einer strengeren Überwachung zu unterziehen, um die Gewalt zu verringern und eine Wiederholung der Kriminalität zu verhindern.
VORHERSAGE VON GEWALTDurch die Analyse von Daten wie Alter, Gefängnisgeschichte und früherer Verwicklungen der Insassen können KI-Systeme vorhersagen, welche Insassen eine Bedrohung darstellen und in welchem Ausmaß. Auf Grundlage dieser Informationen können Wärter potenzielle Gewalt verhindern, bevor sie entsteht, oder Spannungen deeskalieren, indem sie Insassen in andere Zellen verlegen.
VERFOLGUNG ILLEGALER TELEFONE UND VERSCHLÜSSELTER NACHRICHTENEin weiteres KI-Tool scannt beschlagnahmte Mobiltelefone von Gefangenen und analysiert Nachrichten in Geheimcodes. Dieses System ermöglicht die frühzeitige Erkennung von Gewalt, Fluchtplänen sowie Drogen- oder Waffenschmuggelversuchen. Bisher wurden 8,6 Millionen Nachrichten von 33.000 Telefonen analysiert.
DIGITALE IDENTITÄTSVERFOLGUNGDer Plan sieht außerdem die Schaffung eindeutiger digitaler Identitäten für Gefangene und Insassen vor. Dieses KI-gestützte System wird Strafregister, Gerichtsakten, Gefängnisakten und Bewährungsunterlagen zusammenführen und so effizientere Verfolgungs- und Strafzumessungsprozesse ermöglichen. Datensätze, die zuvor aufgrund kleiner Tippfehler nicht übereinstimmten, werden nun zusammengeführt.
Erhöhte Produktivität in der BewährungshilfeIn Pilotanwendungen in Bewährungshilfeeinheiten konnte KI den Zeitaufwand für Notizen der Beamten um 50 Prozent reduzieren, sodass ihnen mehr Zeit für persönliche Gespräche und Risikobewertungen bleibt. Dieses System wird allen Bewährungshelfern zur Verfügung gestellt und anschließend in Gerichten und Gefängnissen implementiert.
ntv