Forschung: Was hat Napoleons Armee tatsächlich getötet?

Ein Team um Nicolas Rascovan vom Pasteur-Institut in Frankreich analysierte Zahnproben von 13 im litauischen Vilnius begrabenen Soldaten mithilfe einer modernen metagenomischen Analyse. Mit dieser Methode lassen sich bisher unbekannte Krankheitserreger identifizieren, indem die gesamte mikrobielle DNA in der Probe analysiert wird.
Während die Mikroben, die Typhus oder Schützengrabenfieber verursachen, in der Studie nicht gefunden wurden, wurden Salmonella enterica, die Paratyphus verursacht, und Borrelia recurrentis, die Rückfallfieber verursacht und durch Kleiderläuse übertragen wird, nachgewiesen.
„Wiederkehrender Beschuss schwächte Soldaten“Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese beiden Krankheiten zusammen mit extremer Müdigkeit und Kälte die Soldaten geschwächt und die Zahl der Todesopfer erhöht haben könnten. Insbesondere das Rückfallfieber, das zwar nicht direkt tödlich war, die ohnehin erschöpften Soldaten möglicherweise noch weiter geschwächt hat.
Dr. Sally Wasef von der Queensland University of Technology kommentierte die Studie mit der Bemerkung, dass die Menge der gefundenen mikrobiellen DNA recht gering sei und die Ergebnisse eher „vorläufig“ als endgültig seien. Laut Wasef seien weitere Studien an Soldatengräbern nötig.
ntv