20 Jahre Satellitendaten enthüllt: Beispielloser Verlust!

Die in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlichte Studie nennt den Klimawandel, die übermäßige Nutzung des Grundwassers und schwere Dürren als Hauptursachen für diese Dürre.
20 JAHRE SATELLITENDATEN WURDEN UNTERSUCHTWissenschaftler haben mehr als 20 Jahre alte Daten der Satellitenmissionen GRACE und GRACE-FO, einer gemeinsamen amerikanisch-deutschen Mission, ausgewertet und festgestellt, dass sich Trockengebiete auf der Landoberfläche mit einer Geschwindigkeit von etwa zwei Kaliforniern pro Jahr ausdehnen.
Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die Austrocknung der Trockengebiete inzwischen schneller voranschreitet als die Befeuchtung der Feuchtgebiete, was zu einer Umkehr des globalen Wasserkreislaufs führt.
Betrifft 75 Prozent der BevölkerungDen an der Studie beteiligten Wissenschaftlern zufolge leben 75 Prozent der Weltbevölkerung in 101 Ländern, in denen es in den letzten 22 Jahren zu einem Verlust an Süßwasser gekommen ist.
Das bedeutet, dass sich die Süßwasserkrise parallel zur schnell wachsenden Bevölkerung verschärfen wird. Noch bemerkenswerter ist die Feststellung, dass 68 Prozent des Wasserverlusts des Kontinents allein auf das Grundwasser zurückzuführen sind.
Diese Rate führt zu einem stärkeren Anstieg des Meeresspiegels als das Abschmelzen der Gletscher in Grönland und der Antarktis zusammen.
„EIN NOTFALL, AN DEM ALLE BETEILIGT WERDEN MÜSSEN“„Die Süßwasserknappheit entwickelt sich zu einer globalen Krise, die die Nahrungsmittel- und Wassersicherheit bedroht. Dies ist ein Notfall, der den Einsatz aller erfordert“, sagte Jay Famiglietti, Hauptautor der Studie.
Zwar sollte Grundwasser nur in Krisenzeiten genutzt werden, doch wird darauf hingewiesen, dass diese Ressourcen in den meisten Regionen regelmäßig erschöpft sind und sich selbst in feuchten Jahren nicht wieder auffüllen.
Die nördliche Hemisphäre ist stärker gefährdetEin weiteres auffälliges Element der Studie ist die Zunahme von Dürren nach der „Mega-El-Niño“-Periode in den Jahren 2014–2015.
Im gleichen Zeitraum kam es auch zu erheblichen Veränderungen in der geografischen Verteilung der Dürregebiete. Insbesondere die mittleren Breiten der nördlichen Hemisphäre sind zunehmend von schweren Dürren und Grundwassererschöpfung bedroht.
„MEGA-INSTITUTION“ AUF VIER KONTINENTENWissenschaftler haben vier große kontinentale „Mega-Trockenzonen“ identifiziert:
- Nord- und Mittelamerika: Südwesten der USA, Mexiko und große Ballungsräume.
- Alaska und Nordkanada: Das Abschmelzen der Gletscher und der Wasserverlust in landwirtschaftlichen Gebieten ziehen die Aufmerksamkeit auf sich.
- Nordrussland: Schnee und Permafrost schmelzen häufig.
- Naher Osten – Nordafrika und Eurasien: Einschließlich Städte wie Dubai, Kairo, Teheran sowie landwirtschaftliche Regionen und der Aral-/Kaspische-Meer-Raum.
Forscher sagen, dass diese Trends, die insbesondere die Klimamodelle des IPCC nicht vorhersagen können, selbst in tropischen Regionen von Ort zu Ort unterschiedlich sind.
Die Studie stellt fest, dass sich die Süßwasserkrise ohne eine nachhaltige Wasserpolitik, internationale Zusammenarbeit und datenbasierte Managementstrategien verschärfen wird.
„Wir haben zwar Mühe, den Klimawandel zu bekämpfen, aber die Maßnahmen, die wir zur Bewirtschaftung des Grundwassers ergreifen, können den Anstieg des Meeresspiegels verlangsamen und das Süßwasser für zukünftige Generationen schützen“, sagte Famiglietti.
SÖZCÜ