Tourismusrekord in Japan sorgt für Unmut

Japans Regierung ist zwar stolz auf ihren Erfolg im Tourismus, doch dieser schürt wachsende Unruhe und Gegenreaktionen unter den Einheimischen. Da das Land insbesondere aufgrund des schwächeren japanischen Yen und steigender Flugzahlen einen Touristenrekord verzeichnet, werden neue Vorschriften eingeführt, um den durch den Overtourism verursachten Druck zu mildern.
Yen-Abwertung und Fluchtwelle bringen RekordIm ersten Halbjahr 2025 überholte Japan erstmals Thailand und begrüßte 21,5 Millionen ausländische Touristen. Dies entspricht einem Anstieg von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Thailand verzeichnete im gleichen Zeitraum 16,69 Millionen Besucher, ein Rückgang von 6 Prozent.
Japans Erfolg ist nicht nur auf sein reiches kulturelles Erbe, seine Gastronomie und seine Naturschönheiten zurückzuführen, sondern auch auf den rapiden Wertverlust des japanischen Yen in den letzten Jahren. Am 11. August 2025 entsprechen 1.000 Yen 6,78 US-Dollar , ein Rückgang von 33,3 % gegenüber 2021. Die Zunahme der Flüge von Billigfliegern in Asien hat den Tourismus ebenfalls angekurbelt. Dies hat jedoch in einigen Regionen das Risiko einer Überlastung der Infrastruktur und einer Beschädigung von Natur- und Kulturstätten erhöht.
Neue Regeln ab 2026Die Regierung bereitet ab 2026 umfassende Änderungen vor, um sowohl das kulturelle Erbe zu schützen als auch die Kontrolle der Besucherzahlen zu gewährleisten. Die Regelungen betreffen Bereiche wie steuerfreies Einkaufen, Eintrittsgebühren für Touristengebiete und Besucherquoten.
* Änderung des Tax-Free-Shoppings: Ab dem 1. November 2026 endet die sofortige Steuerbefreiung in Geschäften. Touristen zahlen die Verbrauchssteuer auf ihre Einkäufe und erhalten sie bei der Abreise am Flughafen zurück. Dieser Schritt soll Missbrauch des Systems verhindern und den Einkaufsdruck in einigen Regionen verringern.
* Doppelte Preise: Ab Juli 2025 werden für Touristenattraktionen wie Museen, Tempel und Skigebiete höhere Eintrittspreise für ausländische Besucher als für inländische Besucher erhoben. Die Erhöhung beträgt an manchen Orten 30 bis 100 Prozent. Die zusätzlichen Einnahmen fließen in Instandhaltung und Infrastrukturinvestitionen. Darüber hinaus gelten in stark frequentierten Gebieten, wie beispielsweise dem Fuji, Tageskontingente.
* Elektronische Reisegenehmigung: Ab dem Haushaltsjahr 2028 müssen Bürger aus 71 visumfreien Ländern, darunter die USA, Großbritannien, Australien und europäische Länder, vor Reisen nach Japan eine elektronische Reisegenehmigung einholen. Anträge werden online über das Japan Electronic Travel Authorization System (JESTA) eingereicht, ähnlich wie in den USA und Europa.
Langfristiges Ziel eines nachhaltigen TourismusJapans neue Tourismusstrategie zielt auf langfristige Nachhaltigkeit statt auf kurzfristigen Profit. Offizielle Stellen betonen, dass die Maßnahmen zwar zusätzliche Kosten und zusätzliche Formalitäten für Touristen bedeuten, aber das ikonische Erbe des Landes für künftige Generationen bewahren.
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