Mittlerweile liegt eine Lizenz für einen Weltraumbahnhof in Santa Maria auf den Azoren vor.

In Santa Maria auf den Azoren gibt es nun einen Weltraumstartplatz. Anacom hat dem Atlantic Spaceport Consortium (ASC) die erste Lizenz für einen Weltraumbahnhof in Portugal erteilt, wie das Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung mit der portugiesischen Raumfahrtagentur bekannt gab. Die Lizenz gilt nur für das Zentrum; für den Startbetrieb sind noch weitere Lizenzen erforderlich.
Die fünf Jahre gültige Lizenz gilt ausschließlich für den „Betrieb des Startzentrums in Malbusca auf der Azoreninsel Santa Maria“. Anacom und die portugiesische Raumfahrtagentur geben an, dass diese Lizenz „nicht die Startvorgänge selbst abdeckt, für die eine spezielle Lizenzierung und Evaluierung erforderlich ist“:
Eine Studie der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) identifizierte Malbusca als den Standort, an dem der Bau dieser Weltraumbasis mit Blick auf den Start von Minisatelliten technisch und finanziell machbar wäre. Die portugiesische Weltraumorganisation ist dafür verantwortlich, „die technische und strategische Bewertung des Antrags unter Berücksichtigung ihrer Expertise und ihres fundierten Wissens auf diesem Gebiet auf nationaler und internationaler Ebene zu fördern und zu leiten, um die vorherige Genehmigung der Regierung einzuholen“, so Anacom.
Dieser jetzt unternommene Schritt sei möglich, so die Unternehmen in ihrer Erklärung auch aufgrund der Überprüfung des Rechtsrahmens im Februar 2024, die ein Regime für diese Zentren geschaffen habe, das es „jeder Einrichtung – ob öffentlich oder privat – erlaubt, die Installation und den Betrieb von Startzentren zu beantragen, solange die Sicherheitsanforderungen erfüllt und die nationalen strategischen Interessen gewahrt bleiben.“
Die Regionalregierung der Azoren und der Stadtrat von Vila do Porto wurden im Rahmen dieses Lizenzierungsverfahrens konsultiert und beide gaben eine positive Stellungnahme ab.
Antragsteller und Inhaber der ersten Lizenz ist die ASC. Ihr Ziel sei es, so die ASC in einer Mitteilung, „die nächste Aktivitätsebene zu erreichen und weiterhin Trägerraketenbetreiber zu gewinnen, die nun ihre eigenen Lizenzierungsverfahren einleiten und der Raumfahrtbehörde das Malbusca-Startzentrum als ihren Weltraumbahnhof benennen können“. Die ASC rechnet im Frühjahr 2026 mit den ersten suborbitalen Flügen. Diese benötigen noch eine Lizenz.
ASC ist ein Konsortium aus den Unternehmen Ilex Space und Optimal Structural Solutions.
Anacom weist außerdem darauf hin, dass parallel dazu an der Einrichtung von Weltraumübertragungszentren gearbeitet wird.
observador