Medikamente lindern Symptome vor Migräne

Dem Beginn einer Migräne können Symptome wie Lichtempfindlichkeit, Müdigkeit, Schwindel oder Nackenschmerzen vorausgehen. Eine Studie legt nahe, dass ein Medikament zur Behandlung dieser Kopfschmerzen auch die vorherigen Symptome lindert.

Bei der vom King's College London geleiteten und in der Fachzeitschrift Nature Medicine veröffentlichten Forschung wurde das Medikament Ubrogepant verwendet, das von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zur Behandlung von Migräne zugelassen ist.

Das Team führte eine explorative Analyse anhand von Daten aus der klinischen Prodromstudie der Phase 3 durch. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Ubrogepant häufige Symptome reduziert, die in den Stunden vor einer Migräne auftreten, und eine Erstlinienbehandlung bei Migräne darstellen könnte.

Der Großteil der Forschung zum Thema Migräne konzentriert sich auf die Behandlung der Kopfschmerzen selbst. Bisher konnte keine Behandlung die Frühwarnsymptome wirksam lindern, die oft stundenlang anhalten und Funktionsstörungen verursachen können.

An der Analyse nahmen 438 Teilnehmer im Alter zwischen 18 und 75 Jahren teil , die seit mindestens einem Jahr an Migräne litten und in zwei Gruppen aufgeteilt wurden.

Einer nahm 100 Milligramm des Medikaments und der andere ein Placebo nach dem Auftreten von Vorsymptomen ein, bei denen der Teilnehmer damit rechnete, dass innerhalb von 1 bis 6 Stunden Kopfschmerzen auftreten würden.

Während einer zweiten Episode prodromaler (vor der Migräne auftretender) Symptome, die mindestens sieben Tage später erfolgte, erhielten die Teilnehmer die entgegengesetzte Behandlung (Ubrogepant oder Placebo).

Ubrogepant ist ein Medikament, das den CGRP-Rezeptor auf Neuronen blockiert, die für die Schmerzübertragung verantwortlich sind. Seine potenzielle Wirksamkeit bei der Behandlung von Vorsymptomen einer Migräne war jedoch unklar.

Als die Teilnehmer das Medikament erhielten, berichteten sie im Vergleich zur Placebogruppe von einer Verbesserung ihrer Konzentrationsfähigkeit eine Stunde nach der Behandlung, einer geringeren Lichtempfindlichkeit zwei Stunden später und weniger Müdigkeit und Nackenschmerzen nach drei Stunden.

Auch die Symptome von Schwindel und Geräuschüberempfindlichkeit verringerten sich bei den behandelten Teilnehmern 4 bis 24 Stunden nach der Behandlung.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Ubrogepant eine wirksame Behandlung für häufige Vorbotensymptome sein könnte, wobei Verbesserungen möglicherweise bereits eine Stunde nach der Verabreichung eintreten, stellten die Forscher in Nature Medicine fest.

Es sind jedoch zusätzliche Studien erforderlich, die speziell auf die Bewertung der Auswirkungen einer Akutbehandlung auf Prodromalsymptome ausgerichtet sind.