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Industrieministerium: Inbetriebnahme des MARIA-Reaktors dürfte eine Frage von Wochen sein

Industrieministerium: Inbetriebnahme des MARIA-Reaktors dürfte eine Frage von Wochen sein

Die Inbetriebnahme des MARIA-Reaktors dürfte in den kommenden Wochen erfolgen, hänge aber in erster Linie vom Tempo der Arbeiten im Nationalen Zentrum für Kernforschung ab, teilte das Industrieministerium PAP am Donnerstag mit.

Am 31. März 2018 lief die vom Präsidenten der Nationalen Atomenergiebehörde (PAA) erteilte Genehmigung zum Betrieb des Kernforschungsreaktors MARIA im NCBJ Świerk nach zehn Jahren aus. Dies fiel mit der geplanten zyklischen Betriebspause des Reaktors zusammen, sollte aber nur bis zum 8. Mai dauern. Zu diesem Zeitpunkt lag die PAA-Genehmigung (das Äquivalent der Atomaufsicht) noch nicht vor. Der Reaktor ist daher seit Anfang April abgeschaltet.

„In dieser Woche wurden erhebliche Fortschritte bei den Arbeiten erzielt. Die Berechnungen bezüglich der Größe der Zonen und der Abstände für die Notfallplanung wurden von der PAA akzeptiert. Nach der Genehmigung durch das Innenministerium und den Gouverneur kann der Notfallplan des Unternehmens auf dieser Grundlage aktualisiert werden, was den Weg für die Erteilung einer Genehmigung ebnet“, teilte das Industrieministerium PAP am Donnerstag mit.

NCBJ-Sprecherin Jadwiga Witek fügte in einem an PAP gesendeten Kommentar hinzu, dass dies ein sehr wichtiger Schritt sei, der uns der Erteilung der Genehmigung zur Wiederinbetriebnahme des MARIA-Reaktors deutlich näher bringe.

Das Industrieministerium versicherte, dass der Reaktor kurz nach Erhalt der Betriebsgenehmigung in Betrieb genommen wird. Voraussetzung für die Genehmigung ist jedoch die Erfüllung aller notwendigen Anforderungen an die nukleare Sicherheit und den Strahlenschutz. „Die notwendigen Ergänzungen und Korrekturen der erforderlichen Dokumente werden derzeit vorgenommen. Dabei werden regelmäßige Fortschritte erzielt. Der Reaktor soll in den kommenden Wochen in Betrieb genommen werden, dies hängt jedoch in erster Linie vom Arbeitstempo bei NCBJ ab“, so das Industrieministerium abschließend.

Die NCBJ-Sprecherin teilte mit, dass das NCBJ-Team mit PAA-Experten zusammenarbeite, um die Verfahren so schnell wie möglich abzuschließen und die Genehmigung des PAA-Präsidenten einzuholen. „Der Reaktor wird unmittelbar nach Erhalt der Genehmigung, die in den nächsten Wochen erfolgen wird, wieder in Betrieb genommen. Priorität hat die Sicherstellung der Einhaltung der erforderlichen Kriterien, die sich aus den geltenden gesetzlichen Bestimmungen ergeben“, erklärte sie.

Die NCBJ-Sprecherin versicherte, dass die Unterbrechung des Reaktorbetriebs nicht zu einem Stillstand der Versorgung inländischer nuklearmedizinischer Einrichtungen mit Radiopharmaka führe. „Zur Herstellung wird radioaktives Material von externen Lieferanten verwendet. Aus Gründen des Geschäftsgeheimnisses geben wir keine Lieferanweisungen bekannt. Russische Lieferanten stehen jedoch nicht auf dieser Liste. Die Bedürfnisse inländischer Empfänger werden vorrangig behandelt, wobei die Lieferpläne gegebenenfalls angepasst werden. Änderungen der Liefermengen im Hinblick auf die Exportproduktion werden individuell mit den einzelnen Empfängern abgestimmt“, erklärte sie.

Anfang April entließ Industrieministerin Marzena Czarnecka den Direktor des Nationalen Zentrums für Kernforschung, Prof. Krzysztof Kurek. Sie begründete die Entscheidung mit der Notwendigkeit, die Funktionsweise des NCBJ zu verbessern und insbesondere dem Betrieb des MARIA-Reaktors Priorität einzuräumen. Die Direktorenstelle des NCBJ wird nun von Prof. Agnieszka Pollo wahrgenommen.

Der MARIA-Reaktor, der im Dezember letzten Jahres sein 50-jähriges Jubiläum feierte, ist derzeit der einzige Kernreaktor in Polen. Der Reaktor erzeugt keinen Strom, sondern Neutronenstrahlen. Dank ihnen ist es möglich, lebensrettende Isotope zu bestrahlen, neue Materialien für verschiedene Wirtschaftszweige herzustellen und physikalische Forschung zu betreiben. Der Reaktor ermöglicht auch die Ausbildung von Personal für die Bedürfnisse der Nuklearindustrie. Die im MARIA-Reaktor erzeugten Neutronen werden unter anderem zur Herstellung radioaktiver Isotope und Strahlungsquellen für Industrie, Umweltschutz und Gesundheit verwendet. Der MARIA-Reaktor produziert hauptsächlich: Molybdän-99, Jod-131, Lutetium-177, Phosphor-32, Samarium-153, Kobalt-60 und Holmium-166, die die Grundlage für Präparate bilden, die unter der Marke POLATOM in über 80 Länder weltweit exportiert werden.

Wissenschaft in Polen, Ludwika Tomal (PAP)

lt/ agt/ mhr/

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