Danzig/ Wissenschaftler der Universität Danzig haben eine neue Luftreinigungstechnologie entwickelt

Wissenschaftler der Universität Danzig (UG) haben eine neue Technologie zur Reinigung der Luft von flüchtigen organischen Verbindungen und Viren entwickelt. Die Erfindung ist patentiert.
UG-Sprecherin Magdalena Nieczuja-Goniszewska sagte in einer an PAP gesendeten Erklärung, dass ein Team von Wissenschaftlern eine Technologie entwickelt habe, bei der modifizierte Nanoröhren auf Basis von Titan(IV)-oxid zum Einsatz kommen, die bei Bestrahlung mit UVA-Dioden die Luft wirksam von flüchtigen organischen Verbindungen, anorganischen Schadstoffen und Mikroorganismen – einschließlich Viren – reinigen.
Sie sagte, die Bemühungen des Forschungsteams konzentrierten sich auf die Entwicklung eines neuen Materials mit einzigartigen photokatalytischen Eigenschaften und dessen praktische Anwendung.
Bei der Photokatalyse handelt es sich um einen Prozess, bei dem Licht – vorwiegend aus dem ultravioletten und sichtbaren Bereich – chemische Reaktionen auf den Oberflächen spezieller Materialien (Photokatalysatoren) auslöst.
Bei der Erfindung der UG-Forscher aktiviert UVA-Strahlung die Oberfläche metallmodifizierter TiO2-Nanoröhren und verursacht die Bildung aktiver Sauerstoffspezies, darunter Hydroxylradikale.
„Diese starken Oxidationsmittel zersetzen organische und anorganische Schadstoffe effektiv und mineralisieren sie in unschädliches Kohlendioxid und Wasser. Dieser Ansatz unterscheidet sich von dem herkömmlicher Filter wie HEPA dadurch, dass er die Schadstoffe nicht an der Oberfläche zurückhält, sondern deren vollständige Zersetzung bewirkt und außerdem schädliche Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Viren inaktiviert“, heißt es in der Pressemitteilung.
Sie erklärte, dass mit Kupfer- und Silbernanopartikeln modifizierte TiO2-Nanoröhren durch ein einfaches elektrochemisches Verfahren unter mehrfacher Verwendung derselben Reagenzien hergestellt werden und dass das Verfahren selbst leicht skalierbar ist.
Prof. Adriana Zaleska-Medynska, die das Team leitete, wurde in der Pressemitteilung mit den Worten zitiert, dass die neue Technologie in vielen Bereichen ein enormes Potenzial habe, unter anderem bei der Luftreinigung in Räumen, in denen sich viele Menschen gleichzeitig aufhalten, wie etwa in Schulen, Krankenhäusern oder Büros.
„Es verbessert auch die Qualität der Außenluft, die durch offene Fenster, Lüftungsöffnungen und Belüftungssysteme schädliche chemische Verbindungen in Innenräume einbringt. Es kann auch verwendet werden, um selbstreinigende Oberflächen zu schaffen, beispielsweise an Gebäudefassaden, die unter dem Einfluss von Sonnenlicht organische Schadstoffe selbst zersetzen“, sagte sie.
In einer Erklärung erklärte die Sprecherin, die Technologie sei bereits in der Praxis eingesetzt worden. BEWI, ein Hersteller von PVC- und Aluminiumfenstern, hat den ersten Prototyp eines auf der Erfindung basierenden Luftreinigers entwickelt. Das Gerät, das an Raumgröße und Verschmutzungsgrad angepasst ist, entfernt effektiv schädliche chemische Verbindungen und Mikroorganismen.
An der Arbeit an der Erfindung waren neben Forschern des Lehrstuhls für Umwelttechnologie der Fakultät für Chemie der Universität Danzig auch Wissenschaftler der Jagiellonen-Universität sowie Mitarbeiter eines Fenster- und Türenherstellers beteiligt.
Die Erfindung wurde vom Nationalen Zentrum für Forschung und Entwicklung (NCBR) für weitere Forschungs-, Entwicklungs- und Umsetzungsarbeiten gefördert. Derzeit laufen die Arbeiten zur industriellen Produktion und Kommerzialisierung der Technologie. Der Geschäftspartner entwickelt das Projekt weiter und arbeitet an der Optimierung der Geräte hinsichtlich Kosten, Effizienz und breiter Anwendung. (PAP)
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