Francis' maßgebliche Arbeit für San Marino

Betrachtet man Mark Francis ' neue Werkreihe, wird sofort deutlich, warum der Künstler ausgewählt wurde, die Republik San Marino auf der nächsten Biennale von Venedig ( Mai bis November 2026) zu vertreten. Im Rahmen des von Luca Tommasi für Francis kuratierten Projekts „Sea of ​​Sound “ auf der 61. Biennale von Venedig ist insbesondere „Audio Code“ eine perfekte Synthese einer Forschung, in der die künstlerische und die musikalische Dimension symbiotisch verschmelzen. Ein horizontales, dreiteiliges Werk, das eine Vielzahl von Farben umfasst, wobei die Farbe nicht statisch ist, sondern den Betrachter zusammen mit dem Klang erreicht – wie eine Vibration, die das Gemälde selbst hervorruft. Es ist also nicht nur Abstraktion, sondern auch die akustische Komponente, die es zu einem Werk-Instrument macht. Francis' geschmeidige Ausführung erzeugt einen taktilen, fast materiellen Effekt, bei dem der Fluss der Vibrationen unter den Fingern spürbar ist. Francis verwandelt Aluminium so in eine resonante Oberfläche, die uns einlädt, mit den Augen zu hören und die Musik mit der Seele zu sehen. Francis (Newtownards, Nordirland, 1962) konzentriert sich auf die Beziehungen zwischen Kunst, Klang und Wissenschaft. Diese werden im Pavillon des Titano präsentiert, der eigens für diese Veranstaltung an einem neuen Standort zwischen dem Arsenale und den Giardini errichtet wurde: dem Tana Art Space (Fondamenta de la Tana Nr. 2111), einem ehemaligen Holz- und Kohlelager, das zu einem Kunstraum umgebaut wurde. Der Pavillon wurde vom Fr. Istituto d'Arte Contemporanea spa, der Galerie San Marino von Roberto Felicetti, Vincenzo Rotondo und Alessandro Bianchini, mit Unterstützung des Ministeriums für Bildung und Kultur und unter der Aufsicht von Kommissarin Valentina Garavini entworfen und gebaut.

„Sobald das Thema der Biennale, ‚In Minor Keys‘ von Koyo Kouoh und seinem Team, bekanntgegeben wurde, erschien die Wahl von Mark Francis sofort natürlich und passend“, sagt Tommasi. „‚In Minor Keys‘ ist ein Begriff aus der Musik und bezeichnet eine Aufführungsform in Moll. Er zielt darauf ab, das Konzept über den Bereich der Musik hinaus auf das menschliche Bedürfnis auszudehnen, sich wieder mit den Frequenzen unserer Seele zu verbinden, unsere Fähigkeit zu schärfen und zu verstärken, die leiseren Stimmen und Flüsterstimmen wahrzunehmen, die wie eine Stimmgabel wirken und Gleichgewicht und Harmonie wiederherstellen können.“ Der Titel „Sea of ​​Sound“ (Meer des Klangs) spielt auf die Unermesslichkeit der Klänge und Frequenzen an, die uns umgeben, und auf die Fähigkeit, sie aufzufangen, auszuwählen und in persönliche Erfahrungen zu übersetzen, selbst durch den Filter der Emotionen. Der Pavillon wird in zwei Räume unterteilt sein: In der Eingangshalle führt eine Projektion mit dem Titel „Listening Field“ die Besucher in die visuelle Welt des Künstlers; Im zweiten Teil der Ausstellung wird eine Auswahl bisher unveröffentlichter großformatiger Gemälde, geschaffen in Öl auf Leinwand oder Aluminium, seine Forschung eingehender beleuchten. „Obwohl meine Arbeit abstrakt ist, ist sie konzeptionell von Ideen geleitet, die von Wissenschaft, Klang und Farbe inspiriert sind“, erklärt der Künstler. Das Logo des Pavillons ist von einem Gemälde inspiriert und zeigt darüber die drei ikonischen Türme des Monte Titano, die Wellen der Freiheit, Unabhängigkeit und Kreativität ausstrahlen.

Lara Maria Ferrari

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