Was wird in der ersten KI-Fabrik in Polen passieren? Der Experte erklärt

• Der erste im Rahmen der EuroHPC-Initiative finanzierte Quantencomputer wird in Polen gebaut. Die Installation ist derzeit im Gange und die Eröffnung ist für Juni dieses Jahres geplant – verrät Robert Pękal, Direktor des Poznań Supercomputing and Networking Center.
• Es handelt sich um ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt – auch wenn die Quantentechnologie noch nicht vollständig ausgereift ist, sollen am Computer verschiedene technologische Ansätze getestet, weiterentwickelt und verglichen werden.
• Der Quantencomputer wird mit der ebenfalls in Posen an den Start gehenden AI Factory (der Start ist für Mitte 2026 geplant) und mit dem dort bereits installierten Supercomputer Proxima zusammenarbeiten.

Posen entwickelt sich zu einem wichtigen Zentrum auf der technologischen Landkarte Polens. Innerhalb eines Jahres sollen dort zwei wichtige, von der EU kofinanzierte Projekte entstehen: ein Quantencomputer und die KI-Fabrik.

Was wird die polnische KI-Fabrik produzieren?

Bei der AI Factory handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt, das je zur Hälfte aus dem Staatshaushalt und aus EU-Mitteln im Rahmen des Programms EuroHPC JU finanziert wird. Polen ist eines der ersten Länder, das den Wettbewerb zum Bau eines solchen Supercomputers gewonnen hat, der speziell für die Arbeit mit KI konfiguriert ist.

„Unsere Bewerbung war eine der am besten bewerteten im zweiten Cut-off“, sagt Robert Pękal, Direktor des Poznań Supercomputing and Networking Center.

Wie angekündigt, soll die AI Factory in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres fertig sein. Die Implementierung kann von der Verfügbarkeit von GPU-Chips und den Marktbedingungen abhängen. - Die künftigen Zölle werden sich sicherlich auf die Preise der Lösungen auswirken - schätzt er.

Wofür wird es verwendet? Wie Pękal mitteilt, wird der Posener Computer riesige Datenmengen verarbeiten und Projekte der künstlichen Intelligenz unterstützen. Die Hälfte der Mittel soll an europäische Unternehmen, vor allem kleine und mittlere Unternehmen, gehen (da die EU 50 % der Investitionen finanziert hat). Der zweite Teil wird für den inländischen Bedarf verwendet – für die Wissenschaft und zur Unterstützung polnischer Unternehmen, die diese Ressourcen kostenlos nutzen können.

Was bedeutet das in der Praxis? Wie Pękal ankündigt: Unterstützung für Unternehmen bei der Entwicklung KI-basierter Lösungen.

Im Juni wird in Posen ein Quantencomputer in Betrieb genommen

In Posen entsteht außerdem der erste Quantencomputer Europas aus einem weiteren Projekt der EuroHPC JU. Dies ist Teil einer größeren europäischen Initiative, im Rahmen derer sechs solcher Maschinen gebaut werden sollen. Der Computer in Posen wird der erste sein, der physisch installiert wird.

- Die Ausschreibung hat bereits stattgefunden. Der Computer wird derzeit hergestellt und Mitte Juni in Posen installiert. Ich denke, dass wir diesen Quantencomputer im Juni offiziell eröffnen werden, kündigte Pękal an.

Das Projekt wird, wie auch AI Factories, in einem 50/50-Modell finanziert – die Hälfte der Mittel kommt aus EU-Fördermitteln (EuroHPC), die andere Hälfte aus dem Staatshaushalt.

Warum wird ein Quantencomputer entwickelt? Pękal argumentiert, dass die Quantentechnologie zwar noch nicht in vollem Umfang kommerziell nutzbar sei, der Computer jedoch für Forschung und Entwicklung eingesetzt werden werde. „Jeder der in Europa installierten Computer wird eine andere Technologie verwenden“, bemerkt ein Gast des WNP-Studios beim Europäischen Wirtschaftskongress . Und er fügt hinzu:

Diese Technologien entwickeln sich mit großer Intensität und aus heutiger Sicht wissen wir noch nicht, welche sich als Sackgasse erweisen und welche sich durchsetzen werden.

Gleichzeitig wird ein Umfeld für die Zusammenarbeit mit der Poznań AI Factory und dem Supercomputer Proxima geschaffen, der 2023 in Betrieb genommen wird.