Die Desertas-Inseln, ein wenig bekanntes Naturschutzgebiet

Wenige Kilometer von Madeira entfernt liegt der unbewohnte portugiesische Archipel der Desertas-Inseln, ein 12.000 Hektar großes Meeres- und Landnaturschutzgebiet. 2022 widmete das portugiesische Magazin „Visão“ dem Gebiet einen Bericht, der im Rahmen einer Patrouille mit Biologen und Naturschützern entstand.
[Dieser Artikel wurde erstmals am 27. August 2022 auf unserer Website veröffentlicht und am 25. Juli 2025 erneut veröffentlicht.]
Wir stellen den Motor des Schlauchboots ab und lassen uns vom Wind treiben. Fast stumm beobachtet Rosa Pires die Mönchsrobbe, die sich um unser Boot bewegt: Mal streckt sie den Kopf aus dem Wasser, mal kreist sie in einem ruhigen, natürlichen Tanz in der Nähe des Motors. Eine einfache Beobachtung lässt die Biologin vermuten, dass es sich um ein junges Männchen mit Parasiten oder in der Häutung handelt. Der Anblick ist ungewöhnlich, selbst für Rosa Pires.
Die 51-Jährige setzt sich seit fast 30 Jahren für den Schutz der Mittelmeer- Mönchsrobbe (Monachus monachus) – der seltensten und am stärksten gefährdeten Robbe der Welt – in den Gewässern rund um die Desertas-Inseln ein. „So verhalten sie sich normalerweise nicht; sie bleiben so lange so nah am Boot. Auch das Abtauchen wie ein Delfin kommt nicht oft vor, aber es kommt vor“, murmelt sie mit einem breiten Lächeln.
Das Schlauchboot ist nun von drei Robben [lobos-marinhos] umgeben – so nennt man diese Art auf Madeira. Lourenço Alves, ein Naturwächter, wirft die GoPro-Kamera ins Wasser. Das Video ermöglicht die Identifizierung des jungen Erwachsenen „13“, „eines 2019 geborenen Jungtiers“, dank seiner
Courrier International