Steht die Armani Group bald unter der Flagge von LVMH?

Der Tod von Giorgio Armani am 4. September im Alter von 91 Jahren markierte das Ende einer Ära und der Ausgangspunkt für zahlreiche Spekulationen über die Zukunft seiner erst vor fünfzig Jahren gegründeten Marke. Der italienische Designer behielt bis zuletzt die alleinige Kontrolle über sein Imperium. Obwohl er selbst kinderlos war, ließ er verlauten, dass seine Nichten Silvana und Roberta Armani, sein Neffe Andrea Camerana und Leo Dell'Orco, sein langjähriger Mitarbeiter, alle seine Marken leiten sollten: von Mode über die lukrative Parfümerie unter Lizenz von L'Oréal bis hin zu Möbeln (Armani Casa), Hotels (Armani Hotels & Resorts) und Gastronomie (Armani Dolci).
Eine dramatische Wendung der Ereignisse kam es diese Woche mit der Enthüllung des Testaments des Designers. Darin forderte er seine Erben auf, die Marke schrittweise zu verkaufen oder an die Börse zu bringen. Laut Reuters sieht das Dokument vor, dass innerhalb der nächsten 18 Monate zunächst 15 Prozent der Anteile an dem italienischen Modehaus verkauft werden müssen. Drei bis fünf Jahre nach Armanis Tod sollen dann weitere 30 bis 54,9 Prozent an denselben Käufer übertragen werden.
Libération