Das dem Jugendstil gewidmete Guimard-Museum wird 2028 in Paris eröffnet.

Paris 16. Arrondissement, 60 rue Jean-de-la-Fontaine. Dies ist die Adresse des zukünftigen Museums, das Hector Guimard (1867-1942) und dem Jugendstil gewidmet ist. Es wird 2028 im Mezzara-Palast eröffnet, der von diesem Architekten erbaut wurde, der auch die Eingänge zur Pariser Metro entworfen hat.
Die „erste Phase“ des Projekts fand am Freitag mit der Unterzeichnung des „Versprechens eines 50-jährigen Pachtvertrags“ für das Hotel Mezzara durch den Staat, den Eigentümer, das Kulturministerium und Foncière Guimard im Beisein der Kulturministerin Rachida Dati statt, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums.
Das 1910 von Hector Guimard, einem führenden Vertreter des französischen Jugendstils, im 16. Arrondissement der Hauptstadt erbaute Hôtel Mezzara soll nach zwölfmonatigen Restaurierungsarbeiten das künftige Museum beherbergen. Die Eröffnung sei für Januar 2028 geplant, so das Ministerium weiter.
Ziel sei es, „das Hotel langfristig aufzuwerten und zu erhalten. Vor allem aber soll es als Guimard und dem Jugendstil gewidmetes Museum wiederbelebt werden“, sagte Frau Dati in der Pressemitteilung.
Es „wird eine Lücke im Pariser Kulturangebot schließen und den Menschen ermöglichen, die Welt der französischen Architekten und, allgemeiner, die Fülle und den Einfluss des Jugendstils in Frankreich und Europa neu zu entdecken“, fährt sie fort.
Fast zehn Jahre lang leerstehend und für einen wohlhabenden Industriellen konzipiert, steht das Gebäude mit seiner originalen Innenausstattung seit 2016 unter Denkmalschutz.
Es gilt als Meisterwerk des Jugendstils und ist eine der emblematischen Schöpfungen Guimards, zu denen auch die Eingänge zur Pariser Metro mit ihren Vordächern, grünen Schmiedearbeiten und Straßenlaternen mit pflanzenartigen Linien gehören.
Diese künstlerische Bewegung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts basiert auf einer Ästhetik der Kurven und dekorativen Motive, darunter florale Arabesken und eiförmige Formen, was ihre Kritiker dazu veranlasste, sie „Nudelstil“ zu nennen.
Die Restaurierungsarbeiten am zukünftigen Museum, deren Kosten auf rund sechs Millionen Euro geschätzt werden, werden vollständig von Foncière Guimard finanziert, teilte das Ministerium gegenüber AFP mit.
Der endgültige Akt des Erbpachtvertrags soll laut Frau Dati „in den kommenden Monaten“ erfolgen.
BFM TV