130 Jahre Stummfilm: Machen Sie eine Zeitreise mit den Filmkonzerten des 23. Royal Organ Route Festival in Roya

Vor 130 Jahren wurde der Stummfilm geboren. 1895 führten die Brüder Louis und Auguste Lumière in Lyon mit dem Kinematographen das „bewegte Bild“ ein. Es war eine wahre französische Revolution! Und der Beginn der siebten Kunst.
Ein Jubiläum, das das Internationale Festival der Königlichen Orgelroute bei seiner 23. Ausgabe gebührend feiern wollte. Nicht mit Kerzen und einer großen Torte, sondern mit der Orgelmusik, die ursprünglich die ersten Stummfilme begleitete. Lassen Sie uns zurückspulen.
Orchester im SaalAm Anfang war da nichts. Kein Ton, kein Dialog, keine Emotionen. Nur das Bild, übertönt vom Lärm der Projektoren. Um die Atmosphäre der auf die Leinwand projizierten Bilder zu vermitteln, verwendeten Tontechniker selbst geschaffene Objekte, Kameraleute improvisierten Kommentare zu den Filmthemen und Marktschreier lasen die Dialoge vor. Dieses ganze Geschwader brachte Leben und Erklärungen ins Publikum. Musik hingegen diente dazu, Spannung, Angst und Liebe auszudrücken. Sie begleitete die Emotionen des Publikums und konnte sie sogar verstärken.
Um Worte zu ersetzen und Emotionen zu wecken, wurde die Bildbegleitung von einem Klavier übernommen. Der Musiker saß mit dem Rücken zur Leinwand, und ein Spiegel reflektierte die Filmbilder zu ihm zurück. In den 1910er Jahren ersetzten Orchester den Pianisten. Auch „Kinoorgeln“ eroberten die Vorführräume ... bis zum Aufkommen des Tonfilms Ende der 1920er Jahre. Eine vergangene Ära, die das Festival de la Route Royale des Orgues in Zusammenarbeit mit dem Kino Beaulieu mit besonderen Abenden wieder aufleben lässt.
Franck Marcon, Organist und künstlerischer Leiter dieses Kulturevents, das am 27. Juni begann und am 1. November endet, rückt seit einigen Jahren die „Kinokonzerte“ wieder in den Mittelpunkt. Stummfilm und Orgel entdecken so ihre enge Verbindung neu. Die Veranstaltungen finden nicht mehr in Aufführungssälen statt, sondern dort, wo sich die Instrumente befinden: in religiösen Gebäuden. Dort versammeln sich die Zuschauer, um die von Olivier Bonat präsentierten „Stummfilme“ zu sehen und den Improvisationen der größten zeitgenössischen Organisten zu lauschen. Sie spielen auf den in Italien gefertigten Orgeln des Roya-Tals und in Sospel.
Während dieser 23. Ausgabe fanden bereits zwei Filmkonzerte in Tende und La Brigue statt. Bis zum nächsten November werden vier weitere stattfinden, um das Jubiläum des Stummfilms zu feiern und eine Zeitreise zu unternehmen.
*In Tende improvisierte Freddy Eichelberger im ersten Film der Brüder Lumière, „Der Wassermann bewässerte“. In La Brigue spielte Paul Goussot im Film „Die Morgenröte“.
Von Nizza bis Turin bietet die 23. Ausgabe des Internationalen Festivals der Königsstraße mehr als 30 Veranstaltungen in ganz Frankreich und Italien. In den Tälern Roya und Bevera werden diesen Sommer und bis November mehrere Filmkonzerte organisiert: – Am 14. August um 20.30 Uhr improvisiert Guy-Baptiste Jaccottet in der Kirche Saint-Sauveur in Saorge über „Der Kameramann“ von Buster Keaton und Edward Sedgwick. – Am 18. August um 20.30 Uhr steht Gabriele Agrimonti in der Kirche Saint-Michel in Sospel am Keyboard und spielt „Der Wassermann bewässerte“, den ersten Film der Brüder Lumière. – Am 23. August um 20.30 Uhr begleitet Pierre Queval in der Kirche Sancta-Maria-in-Albis in Breil „Die drei Lebensalter“ von Edward F. Cline und Buster Keaton. – Am 1. November um 17.30 Uhr Im Musée des Merveilles in Tende wird Quentin Guérillot am Klavier über den Film „Das goldene Haar“ von Alfred Hitchcock improvisieren.
Das vollständige Programm der Konzerte und Filmkonzerte finden Sie auf der Website: larouteroyaledesorgues.com
Gut zu wissen: Der Eintritt ist dank der Finanzierung durch die Region Süd, Abteilung 06, Carf, Sivom Haute Roya, die betroffenen Gemeinden, den Community Life Development Fund und alle Partner der Veranstaltung frei.Nice Matin