Warum Werbung für Brillen und Hörgeräte verschwinden könnte

Wird die Werbung für Brillen und Hörgeräte bald ein Ende haben? Das französische Krankenversicherungssystem prüft diese Möglichkeit, um deren übermäßigen Gebrauch zu bekämpfen und Kosten im Gesundheitswesen zu sparen.
Ein Vorschlag aus einem Bericht, der heute den Behörden vorgelegt wird. Lilou kennt die Regeln der Brillenwerbung bestens. „Kauf zwei, krieg eine gratis, die zweite für einen Euro…“, zählt sie auf.
Diese verlockenden Angebote lassen die Kommunikationsmanagerin eher gleichgültig. „Es mag eine Frage des Stils sein, eine zweite Brille zu haben, aber ist das wirklich sinnvoll? Ich glaube nicht, und es stimmt, wir reden ziemlich viel darüber“, sagt sie.
Für die Branche ist es in erster Linie eine Möglichkeit, Kunden anzulocken. Man dürfe es aber nicht übertreiben, rät Nunziata. „Es kann den Menschen helfen, ihre Entscheidungen zu treffen. Aber wir sollten nicht damit bombardiert werden“, räumt sie ein.
Anne-Laure ihrerseits ist überzeugt: Ob kostenlose Brillenfassungen oder günstigere Hörgeräte – jeder wird die Rechnung bezahlen. „Es geht um die Gemeinschaft, denn je mehr wir für die Krankenversicherung ausgeben, desto höher werden die Kosten und so weiter“, betont sie.
Laut der französischen Union der Augenärzte führen diese Anzeigen zu einer übermäßigen Inanspruchnahme medizinischer Leistungen.
„Wir haben derzeit eine der höchsten Erneuerungsraten in Frankreich. Diese Werbung ist für die Einzelhändler extrem kostspielig, da sie die Werbetreibenden sind. Und die Patienten merken das natürlich im Preis ihrer Geräte“, erklärt Präsident Vincent Dedes.
Für einige Optikergewerkschaften wäre ein Werbeverbot sinnlos. Der Markt werde durch die alternde Bevölkerung immer wieder beflügelt.
RMC