Wissenschaftler finden mögliche Erklärung für Schwefelmangel im Weltraum

Obwohl Schwefel das zehnthäufigste Element im Universum ist und für das Leben unerlässlich ist, ist seine molekulare Präsenz im Weltraum überraschend gering. Jahrzehntelang suchten Astrochemiker nach diesem Element, ohne es in den erwarteten Mengen zu finden.
Neue Forschungsergebnisse, die in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurden, legen nahe, dass Schwefel im interstellaren Eis eingeschlossen sein könnte, was seine scheinbare Seltenheit erklären würde.
Die Studie zeigt, dass Schwefel in kalten Regionen des Weltraums zwei stabile Konfigurationen annehmen kann: Octaschwefelkronen – Ringe aus acht Atomen – und Polysulfane, durch Wasserstoffbrücken gebundene Schwefelketten. Diese Moleküle können sich in eisigen Staubkörnern bilden und das Element in fester Form speichern.
Ryan Fortenberry, Astrochemiker an der University of Mississippi und Co-Autor der Studie, erklärte, dass das Verständnis der chemischen Eigenschaften von Schwefel der Schlüssel zu seiner zukünftigen technologischen Anwendung sei. Darüber hinaus könnten Observatorien wie das James-Webb-Weltraumteleskop diese Moleküle dank ihrer spezifischen Signale bei bestimmten Wellenlängen identifizieren.
La Verdad Yucatán