Künstliche Intelligenz: Telekom bringt KI-Phone mit Perplexity heraus

Claudia Nemat präsentiert das Telekom KI Phone bei der Magenta Keynote.
Zum Handy greifen und eine App öffnen. Aber wo ist die noch mal? So etwas kann eine mühsame Fummelei sein. Das muss es aber nicht, sagt die Telekom und lässt die Apps gewissermaßen verschwinden.
Die Deutsche Telekom hat den Verkauf eines Smartphones ohne sichtbare Apps gestartet. Möglich macht das ein mit Künstlicher Intelligenz (KI) ausgestatteter Sprachassistent. Der Nutzer sieht zunächst nur eine magentafarbene Handy-Oberfläche und stellt eine Frage, woraufhin der Sprachassistent des amerikanischen KI-Unternehmens Perplexity antwortet und Informationen einblendet, etwa Shopping-Vorschläge oder Übersetzungen von Speisekarten im Restaurant.
"Wir setzen auf Partnerschaften mit Google, Microsoft und weiteren Anbietern, deren Smartphones und Betriebssysteme täglich millionenfach von den Verbrauchern genutzt werden", sagt Guido Weissbrich aus der Geschäftsleitung von Vodafone Deutschland. Ein O2-Sprecher sagt, dass die etablierten Smartphone-Hersteller immer mehr KI-Funktionen in ihren Geräten integrierten. "Diese Entwicklungen setzen bereits heute Maßstäbe für Millionen Nutzerinnen und Nutzer weltweit." O2 wiederum konzentriere sich etwa auf den Einsatz von KI-Kompetenz im Mobilfunknetz.
Die Telekom hatte ihr KI-Phone bereits im März auf der Mobilfunk-Messe MWC in Barcelona vorgestellt. Vorständin Nemat führte das Gerät vor und stellte beispielhafte Fragen, die von dem KI-Assistenten beantwortet wurden. Das klappte häufig gut - so filmte sie ihre Umgebung, woraufhin der KI-Assistent ihr präzise die Umgebung beschrieb. Das soll Menschen helfen, die schlecht sehen können oder blind sind.Damals wurden aber auch Defizite deutlich: Einmal fragte Nemat nach den besten Tapas-Bars in Barcelona, woraufhin der KI-Assistent die Vorzüge von Helikopter-Flügen bei der Stadtbesichtigung bewarb - er äußerte sich also zu einem ganz anderen Thema. Die Telekom begründete diesen Lapsus mit der schwierigen Akustik in der Messehalle, der KI-Assistent habe die Frage missverstanden. Tatsächlich war es bei der Vorführung sehr laut.
horizont