Ecoflow Wave 3 ausprobiert: Diese mobile Klimaanlage kühlt kleine Räume effektiv

Die Ecoflow Wave 3 im Akkubetrieb.
(Foto: kwe)
Die Ecoflow Wave 3 ist eine der wenigen mobilen Klimaanlagen, die zwei Schläuche hat. Im Praxistest beweist sie, dass sie Wohnmobile, Gartenlauben oder kleine Räume unter den richtigen Voraussetzungen effektiv kühlen kann. Mit fest installierten Geräten kann sie allerdings nicht konkurrieren.
Die meisten mobilen Klimageräte haben nur einen Schlauch, mit dem die Abwärme nach draußen geleitet wird. Wie auch Stiftung Warentest festgestellt hat, ist das selbst unter idealen Bedingungen nicht besonders effektiv. Das liegt daran, dass im Raum ein Unterdruck entsteht, weil Luft hinausgeblasen wird, aber keine neue Frischluft von außen zugeführt wird. So strömt warme Außenluft durch Fenster, Türen oder Ritzen nach, was die Kühlleistung erheblich verringert.

Mit der übersichtlichen App hat man fast alle Funktionen im Blick und Griff.
(Foto: kwe)
Bei Geräten, die über einen zweiten Schlauch Luft ansaugen, sieht das anders aus, sie kommen im Idealfall fast an die Leistung fest installierter Klimaanlagen mit Innen- und Außeneinheit heran. Das hat im Praxistest auch die neue, aktuell knapp 800 Euro teure Ecoflow Wave 3 bewiesen, aber man darf von dem kleinen Monoblock trotzdem nicht zu viel erwarten.
Schon die Vorgängerin war in der Lage, kleine Räume unter den richtigen Voraussetzungen effektiv zu kühlen. Die 15,6 Kilogramm schwere und nach IPX4 vor Spritzwasser geschützte Wave 3 macht das mit optimierter Technik nochmal deutlich besser, obwohl sie mit den Maßen 519 × 297 × 336 Millimetern ebenso kompakt ausgefallen ist. Als Kühlmittel kommt das umweltfreundliche R290 (Propan) zum Einsatz.
Höhere LeistungUnter anderem hat Ecoflow die Leistung von 5100 BTU (1500 Watt) auf 6100 BTU (1800 Watt) erhöht, womit sie jetzt Räume mit elf bis 17 statt höchstens zehn Quadratmetern Grundfläche kühlen können soll. ntv.de hat die Wave 3 in einem 13 Quadratmeter großen Dachraum ausprobiert, der mit einer Deckenhöhe von 2,35 Metern ein Volumen von rund 30 Kubikmetern hat - ideale Testbedingungen also.

Ecoflow liefert eine Bastelvorlage mit.
(Foto: kwe)
Die Wave 3 ist zwar aus der Verpackung heraus einsetzbar, aber ohne etwas Bastelarbeit wäre das wie bei allen mobilen Geräten nahezu sinnlos. Hängt man einfach nur die Schläuche aus dem Fenster, reicht selbst die Höchstleistung kaum aus, um die Temperatur in einem überhitzten Raum auf ein erträgliches Maß zu senken.
Ohne Bastelarbeit keine effektive KühlungNicht ohne Grund liefert Ecoflow eine Pappscheibe mit, die zwei Löcher mit den Durchmessern der beiden Schläuche hat. Denn man muss einen passenden Einsatz finden oder anfertigen, der gewährleistet, dass die Luft in beiden Richtungen ausschließlich durch die Schläuche strömt.
ntv.de ließ sich von einer spezialisierten Firma eine ins offene Fenster passende Plexiglasscheibe mit zwei Löchern für Anschluss-Flanschen zuschneiden. Magnetklebebänder an Scheibe und Fensterrahmen ermöglichen, sie schnell anzubringen oder abzumontieren. Die Idee stammt von Klimaanlagen-Guru.

So kühlt die Wave 3 optimal.
(Foto: kwe)
Die Flanschen mussten etwas angepasst werden, da die Schläuche der Wave 3 etwas größere Durchmesser haben. Das liegt an einer neuen Isolierschicht, die die Effizienz zusätzlich leicht erhöht, denn speziell die Abluft kann sehr heiß werden. ntv.de maß trotz Isolierung am Schlauch noch etwa eine Temperatur von 40 Grad.
Einfache BedienungSind die Schläuche verbunden, kann man loslegen, weitere Schritte sind nicht nötig. Die Bedienung ist einfach. Um sie zu verstehen, genügt die knappe, aber verständliche mitgelieferte Kurzanleitung. Man kann unter anderem direkt am Gerät die gewünschte Temperatur oder die Ventilator-Geschwindigkeit einstellen, alles einer Automatik überlassen oder den Betriebsmodus auswählen.

Das Display mit den darunter liegenden Tasten.
(Foto: kwe)
Neben der Kühlung steht auch eine Heizfunktion zur Verfügung, weswegen man die Wave 3 ebenfalls im Winter einsetzen kann, wenn man möchte. Außerdem kann man wählen, ob das Gerät im sparsamen Eco-Modus, mit maximaler Leistung oder im leisen Schlaf-Modus betrieben werden soll.
Luftentfeuchter inklusiveEs gibt bei der Wave 3 auch die neue Option, das Gerät ausschließlich zum Senken der Luftfeuchtigkeit einzusetzen. Wie bei der Temperatur kann man den gewünschten Wert mit Pfeiltasten einstellen. Alle Einstellungen und gemessenen Werte werden auf einem Display über den Tasten angezeigt.

Bevor man das Gerät transportiert, muss das Wasser unbedingt raus.
(Foto: kwe)
Die Luft wird auch beim Kühlen entfeuchtet, weshalb man gelegentlich einen Auffangbehälter im Inneren des Gerätes über einen Schlauch entleeren muss. Wenn es so weit ist, erhält man eine Benachrichtigung, die Taste für die Funktion befindet sich ebenfalls unter dem Display.
Bequemer ist es, die wichtigsten Einstellungen über die Ecoflow-App vorzunehmen. Dort findet man auch ein ausführlicheres Benutzerhandbuch - leider nur auf Englisch und weitere Optionen.
Auf den Hund gekommenNeben einer Zeitschaltung gibt es jetzt auch die "Haustierbetreuung", wenn beispielsweise ein Hund in einem Fahrzeug auf das Herrchen oder Frauchen wartet. Wenn die Funktion aktiv ist, startet die Wave 3 bei 40 Grad automatisch die maximale Kühlung, bis 25 Grad erreicht sind. Zusätzlich wird eine Benachrichtigung ans Smartphone verschickt, wenn man in Bluetooth-Nähe ist. Das Gerät geht zwar auch WLAN-Verbindungen ein, aber die hat man bestenfalls vor dem eigenen Haus.

Die mitgelieferten Aufkleber erklären besorgten Menschen leider nur auf Englisch, dass der Hund sicher ist.
(Foto: kwe)
Wenn man im Fahrzeug keine Steckdose hat, benötigt man den optional erhältlichen Akku, auf den das Gerät andocken kann. In Kombi mit der Klimaanlage bietet ihn Ecoflow derzeit für rund 600 Euro an. Dieser erhöht das Gewicht der Wave 3 um weitere 9,7 Kilo, macht das Gerät aber erst richtig mobil. Die nach IP67 vor Staub und Wasser geschützte Batterie hat mit 1024 Wattstunden eine etwas geringere Kapazität als die Vorgängerin, ist aber trotzdem besser.
Auch ein verbesserter Akku hat seine GrenzenVor allem ist es jetzt ein Lithium-Eisenphosphat-Akku, der langlebiger als Lithium-Ionen-Batterien ist. Laut Ecoflow hat er nach 4000 Ladezyklen noch mindestens eine Kapazität von 80 Prozent. Selbst bei einem täglichen Einsatz entspräche das bis zu zehn Jahren Lebensdauer. Außerdem kann man den Akku jetzt von der Klimaanlage losgelöst aufladen, unter anderem auch mit einem Solarpanel. An der Steckdose ist eine leere Batterie in drei Stunden vollständig aufgetankt.
ANZEIGE
ECOFLOW WAVE 3 Tragbare Klimaanlage, 1800 W/6100 BTU Kühlen, 2000 W/6800 BTU Heizen, 1000 W Schnellladen (75 Min.), 8 Std. Kabellos, App-Steuerung, Mobile Klimaanlage für Camping, Wohnmobile, SUVs
799,00 €
Zum Angebot bei amazon.deIn einem kleinen Wohnmobil oder -wagen dürfte die Wave 3 so ausgerüstet gute Dienste leisten. Im vergleichsweise großen Testraum schlug sie sich ebenfalls wacker. Mit Höchstleistung konnte sie ihn in rund zwei Stunden von etwa 26 auf deutlich angenehmere 22 Grad herunterkühlen. So lange hält dann ungefähr auch der Akku durch.
Relativ genügsamHängt die Wave 3 an einer Steckdose, kann man sie natürlich länger volle Pulle laufen lassen. Im 25 Grad warmen Raum nahm sie dabei rund 650 Watt auf, ihre Höchstleistung beträgt 690 Watt - das ist vergleichsweise genügsam. In acht Stunden verbraucht sie so etwa 5,5 Kilowattstunden, was bei einem Preis von 30 Cent pro Kilowattstunde rund 2,40 Euro sind. In der Realität sind die Kosten normalerweise niedriger, da sich die Leistung zurückregelt, wenn die Temperatur einen gewünschten Wert erreicht hat.

Die Ecoflow Wave 3 verbraucht nicht allzu viel Strom.
(Foto: kwe)
Im Batteriebetrieb bietet sich der Eco-Modus an. Mit ihm dauerte es wesentlich länger, bis die Raumtemperatur nahe 22 Grad war, aber dann reicht eine Batterieladung auch für eine kurze Nacht aus. Der spezielle Nachtmodus verlängert die Laufzeit kaum, hier wird vor allem die Lautstärke reduziert, indem die Ventilator-Geschwindigkeit auf die niedrigste Stufe gesetzt wird. Man hört die Wave dann zwar immer noch, kann aber dabei schlafen. Allerdings wird durch die reduzierte Ventilator-Geschwindigkeit auch der Raum langsamer gekühlt
Wichtig ist zu erwähnen, dass das Dach der Testwohnung gut isoliert ist und das Fenster des Testraums eine Außenbeschattung hat. Unter schlechteren Bedingungen, beispielsweise wenn ein Wohnwagen ungeschützt in der prallen Sonne steht, verliert die Wave 3 ohne Stromanschluss den Kampf gegen die Hitze schnell und bringt auch kaum Linderung.
FazitDie Ecoflow Wave 3 kann für kleine Räume, Wohnmobile, Gartenlauben et cetera eine effektive und auch recht effiziente Klimaanlage sein. Man muss aber realistisch bleiben und für ideale Bedingungen sorgen, oder die inklusive Akku knapp 1400 Euro teure Anschaffung ist rausgeschmissenes Geld.
Quelle: ntv.de
n-tv.de