Haustiere machen laut Studie so glücklich wie ein Jahreseinkommen von ...

Haustiere haben hier sogar einen Vorteil gegenüber einer romantischen Verbindung: Mit ihnen muss man nie diskutieren oder gar streiten. Nach Feierabend kann man – ohne schlechtes Gewissen – den gemütlichen Abend mit ihnen an der Seite ausklingen lassen.
Menschen ohne Haustiere sind manchmal verblüfft und belächeln die enge Bindung zwischen Haustier und Mensch. Doch diese besondere Zuneigung hat einen Grund: "Die psychologischen und sozialen Mechanismen, die dahinter liegen, sind übrigens in der Mensch-Mensch-Beziehung und Mensch-Tier-Beziehung sehr ähnlich".
Hund, Katze, Meerschweinchen, Vogel: Wer macht glücklicher?
Laut Beetz hängt der emotionale Nutzen weniger von der Tierart als von der Beziehung und Präferenz ab. "Jemand, der Katzen mag, profitiert psychisch sicher mehr von der Katze als vom Hund." Zwar bieten Hunde durch das Spazierengehen zusätzliche Vorteile wie Fitness und Kontakt zu anderen, doch auch Kleintiere können eine intensive emotionale Verbindung ermöglichen, sofern zwischen Mensch und Tier eine harmonische Beziehung besteht. "Tiere können emotionalen Halt geben, beispielsweise in Krisen oder bei psychischen Erkrankungen." Denn Streicheln und Kuscheln wirken entspannend, angstlösend, vertrauensfördernd. "Das wirkt sich im Rückschluss natürlich positiv auf die Psyche aus", so Beetz.
Tiere sind unvoreingenommen und dankbar
Soziale Zugehörigkeit ist ein menschliches Grundbedürfnis. Doch nicht jedem fällt das leicht, sei es, weil das eigene Verhalten oder Aussehen nicht zu den menschlichen Normen passen. Diese Kategorisierung und Bevorzugung führen dazu, dass sich ein Teil der Gesellschaft immer häufiger einsam fühlt.
Hier bieten Haustiere einen wertvollen Gegenpol. Denn anders als Menschen sind Tiere wohltuend unvoreingenommen: "Tiere haben den Vorteil, dass sie Menschen unabhängig von menschlichen Normen akzeptieren". Für Haustiere zählt nur, wie der Mensch sich dem Tier gegenüber verhält (und vielleicht manchmal auch, wie und was er füttert). "Das ist eine wertvolle Erfahrung für Menschen mit besonderen Bedürfnissen".
In der Mensch-Tier-Beziehung greifen dieselben sozialen Mechanismen, das Bindungsverhaltenssystem und das Fürsorgeverhaltenssystem, das auch in Beziehungen zwischen Kindern und Eltern und zwischen Erwachsenen die Beziehung reguliert. “Menschen sind auch soziale Säugetiere, wie viele unserer Heimtierarten. Wir haben dieselbe Hardware, also vergleichbare Hirnstruktur, vor allem in Bezug auf das soziale Gehirn", erklärt Beetz.
Das heißt, dass Tiere auch wirklich Bindungsbeziehungen mit Menschen eingehen können. "Im Grunde geht es darum: Ist der Mensch gestresst, sucht er Kontakt zu seiner Bindungsfigur, Eltern, Partner:in. Dieser Kontakt beruhigt und stellt wieder ein Gefühl der Sicherheit her. Das funktioniert aber nur so bei einer sicheren Bindung:
Die Bindung zwischen Mensch und Haustier
"Neueren Daten zufolge haben aber mehr als die Hälfte der Bevölkerung unsichere Bindungsmuster. Bei Stress können diese die Unterstützung ihrer Bindungsfiguren nicht so gut zur Regulation von negativem Befinden und Stress nutzen", sagt Beetz. Das heißt, sie haben im Durchschnitt mehr Stress. Anders als im Zusammenleben mit einem anderen Menschen flacht der emotionale Stress mit einem Haustier ab.
Die Beziehung zu einem Haustier sei nahezu immer von Vertrauen geprägt, so Beetz. "Geht es ihnen schlecht, suchen Menschen den Kontakt zum Tier und fühlen sich dadurch wieder etwas besser". Allerdings gibt es auch Beziehungen zu Heimtieren, die nicht so harmonisch verlaufen. Wie in jeder Bindung, komme es auf die Qualität an. "Und wie immer tragen beide Beziehungspartner dazu bei."
Diese Ergebnisse spiegeln zusammengefasst wohl Folgendes wider: Kein Wunder, dass Hunde, Katzen und Kleintiere für viele längst mehr sind als tierische Mitbewohner: Sie sind echte Lebensbegleiter.
Mehr Themen auf VOGUE.de:
vogue