Chronische Fehlfunktion bei Japans Seeaufklärungsflugzeugen vom Typ P-1

Ein offizieller Inspektionsbericht aus Japan ergab, dass die Seeaufklärungsflugzeuge des Typs P-1 der japanischen maritimen Selbstverteidigungsstreitkräfte (JMSDF) aufgrund von Triebwerksausfällen und einem Mangel an Ersatzteilen seit langem nur noch mit reduzierter Kapazität im Einsatz sind.
Die seit 2013 im Einsatz befindlichen und von Kawasaki Heavy Industries gebauten P-1-Flugzeuge wurden entwickelt, um ältere, in den USA hergestellte P-3Cs zu ersetzen. Dem Bericht zufolge konnte jedoch nur ein kleiner Teil der Flotte zwischen 2019 und 2023 die volle Einsatzfähigkeit erreichen.
Es wurde berichtet, dass es in den Triebwerken, insbesondere aufgrund der salzhaltigen Meeresumgebung, weit verbreitet zu Korrosion kam. Bei den Triebwerken des japanischen Herstellers IHI wurde starker Materialverschleiß beobachtet. Außerdem wurde berichtet, dass Radar, Waffensysteme und elektronische Ausrüstung des Flugzeugs häufig ausfielen.
Ein weiteres Problem, das der Bericht hervorhob, waren die Probleme bei der Ersatzteilversorgung. Während sich die Lieferung von Teilen aufgrund von Störungen in der globalen Lieferkette verzögerte, wurde mitgeteilt, dass aus einigen Flugzeugen ausgebaute Teile in anderen Flugzeugen verwendet wurden.
Das Verteidigungsministerium teilte mit, man nehme die Ergebnisse der Prüfung ernst. Die Probleme bei der Teileversorgung sollen durch kollektive Wartungsverträge bis 2027 gelöst werden.
Das P-1-Programm hat Japan bisher schätzungsweise 11,2 Milliarden US-Dollar gekostet, während die gesamten Lebenszykluskosten des Flugzeugs bis 2054 voraussichtlich 25 Milliarden US-Dollar übersteigen werden.
Andererseits wird angesichts der zunehmenden Marineaktivitäten Chinas und Russlands in der Region davon ausgegangen, dass diese Schwäche der japanischen Patrouillenkapazitäten ein Risiko für die maritime Sicherheit des Landes darstellen könnte. Der Inspektionsbericht beschrieb die aktuelle Lage als „das komplexeste Sicherheitsumfeld seit dem Zweiten Weltkrieg“.
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