Android kann jetzt Nachrichten mit Nacktheit unkenntlich machen

Google erweitert seine Nachrichten-App für Android um eine neue Sicherheitsfunktion. Die Funktion „Warnung vor sensiblen Inhalten“, die das Unternehmen im vergangenen Oktober angekündigt hatte und die sich seit April im Betatest befindet, wird nun für mehr Nutzer verfügbar gemacht. Die Funktion soll verhindern, dass Nutzer unbeabsichtigt auf verstörende Inhalte stoßen, indem Bilder mit Nacktheit automatisch erkannt und unscharf gemacht werden.
Erkennt die Nachrichten-App Nacktheit, verwischt sie das Bild und bietet Nutzern verschiedene Optionen. Wer möchte, kann die Nummer des Absenders blockieren, ohne das Bild zu öffnen, zum Home-Bildschirm zurückkehren oder auf Googles Informationsseite „Warum können explizite Bilder schädlich sein?“ weitergeleitet werden. Wer das Bild ansehen möchte, wählt anschließend „Ja, ansehen“ und muss noch einmal bestätigen.
Nutzer, die nicht nur empfangen, sondern auch senden möchten, erhalten eine ähnliche Warnung. Beim Versuch, ein Nacktfoto zu senden, informiert das Gerät den Nutzer über die Risiken und fordert vor dem Senden eine Bestätigung an. Die Funktion kann in den Google-Kontoeinstellungen für unbeaufsichtigte Nutzer im Alter von 13 bis 17 Jahren deaktiviert werden, während sie in Konten mit Kindersicherung standardmäßig aktiviert ist. Erwachsene Nutzer müssen die Funktion in den Google-Nachrichten- Einstellungen manuell aktivieren, um sie nutzen zu können.
Google macht auch in Sachen Datenschutz einen wichtigen Unterschied. Die Bildanalyse und -klassifizierung erfolgt vollständig auf dem Gerät. Das bedeutet, dass weder Nacktheitserkennung noch Inhalte oder Ergebnisse an Google-Server gesendet werden. Das Unternehmen weist jedoch auch darauf hin, dass das System nicht perfekt ist und warnt, dass es gelegentlich zu Fehlalarmen oder fehlenden Bildern kommen kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass nach der jüngsten Entwicklung von Apps mit Gesichtserkennung solche Maßnahmen zum Umgang mit Nacktheit besonders für jüngere Nutzer wichtig sind. Nach zahlreichen Klagen gegen diese Apps haben Unternehmen begonnen, verstärkte Vorkehrungen zum Schutz minderjähriger Nutzer zu treffen.
milliyet