95 Prozent automatisiert: Analysten werden arbeitslos

Die KI-Revolution in der Finanzwelt schreitet unaufhaltsam voran. Viele Kernjobs, insbesondere im Investmentbanking, dem Herzstück der Wall Street, werden bereits mithilfe von KI-Technologien automatisiert. Dieser Wandel ist insbesondere für junge und aufstrebende Finanzfachleute von Belang.
Der Prozess des Börsengangs wurde auf wenige Minuten verkürzt. Goldman Sachs-CEO David Solomon sagt, dass die Dokumente zum Börsengang (IPO), für deren Vorbereitung früher ein sechsköpfiges Team zwei Wochen benötigte, nun in wenigen Minuten fertiggestellt werden können. Laut Solomon werden 95 % des Prozesses von künstlicher Intelligenz durchgeführt, nur die letzten Kontrollen werden von Menschen durchgeführt. Dies reduziert den Personalbedarf erheblich.
BANKEN ENTWICKELN EIGENE KI-ASSISTENTEN Goldman Sachs hat ein KI-gestütztes System namens „GS AI Assistant“ auf den Markt gebracht, das Mitarbeiter für die interne Korrespondenz nutzen können. Das System wird für Aufgaben wie Zusammenfassungen, E-Mails schreiben und Übersetzen eingesetzt. Ein weiteres KI-Tool namens „Banker Copilot“, das Datenrecherche per Sprache ermöglicht, befindet sich ebenfalls in der Testphase.
Navid Mahmoodzadegan, CEO von Moelis & Co., äußerte eine ähnliche Warnung. Er sagte, dass in den unteren Rängen des Investmentbankings ein erheblicher Stellenabbau zu erwarten sei. Aufgaben wie Finanzanalysen, Präsentationserstellung und Datenverarbeitung könnten nun mithilfe künstlicher Intelligenz mit deutlich weniger Mitarbeitern erledigt werden.
„MENSCHLICH SEIN“ KANN ZUM VORTEIL WERDEN. Experten zufolge ist künstliche Intelligenz noch nicht mit menschlicher Intuition, strategischer Entscheidungsfindung und Kundenbeziehung vergleichbar. Daher wird der Wert von Fachkräften, die Technologie effektiv nutzen und gleichzeitig über menschenorientierte Fähigkeiten verfügen, weiter steigen.
DER SEKTOR KÖNNTE UM 30 % SCHRUMPFEN. Einige Prognosen gehen davon aus, dass der Finanzsektor in den kommenden Jahren um bis zu 30 % schrumpfen könnte. Dies birgt zwar erhebliche Risiken, insbesondere für Berufseinsteiger, könnte aber auch neue Chancen für diejenigen schaffen, die künstliche Intelligenz als Werkzeug einsetzen und mit ihren menschlichen Fähigkeiten überzeugen.
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