2.000 Jahre altes Straßenessen gefunden

Bei den Ausgrabungen fand einer der Forscher, Alejandro Valenzuela, auf einer Müllhalde in der Nähe einer kleinen Popina, einem Imbiss, zahlreiche Knochen von Singvögeln. Valenzuela sagte, bei den gefundenen Singvögeln handele es sich hauptsächlich um Singdrosseln (Turdus philomelos).

Analysen zeigten, dass die in der Müllhalde gefundenen Vogelknochen hauptsächlich aus Schädel- und Brustbeinfragmenten bestanden, während Bein- und Flügelknochen fast vollständig fehlten. Dies deutet darauf hin, dass Singvögel in der Stadt Pollentia weit verbreitet waren und einen wichtigen Teil der täglichen Ernährung darstellten.

Historische Aufzeichnungen bestätigen auch, dass die Römer massenhaft kleine Singvögel jagten und an Lebensmittelgeschäfte verkauften. Valenzuela vermutet, dass die Vögel in der Pfanne gebraten oder gegrillt wurden, indem man ihnen das Brustbein entfernte und das Fleisch flach drückte, damit es schneller garte.

Auf der Müllhalde gefundene Keramikscherben deuten darauf hin, dass die Vögel möglicherweise auf Tellern oder, aus praktischen Gründen, auf Stöcken serviert wurden. Gleichzeitig deutet das Vorkommen großer Mengen von Hühner- und Kaninchenknochen in der Gegend darauf hin, dass es in diesem alten Schnellimbiss eine reichhaltige Speisekarte gab.

Der Studie zufolge ließen sich saisonale Nahrungsmittel problemlos in die tägliche Ernährung römischer Städte integrieren und Straßenessen war ein grundlegender Teil des städtischen Lebens.