Israel tötet 30 Palästinenser bei Angriffen im Zentrum des Gazastreifens

Mindestens 30 Palästinenser wurden heute Morgen bei einer Reihe israelischer Angriffe auf ein Flüchtlingslager nördlich von Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens getötet, teilten Quellen im Al Awda-Krankenhaus EFE mit.

Die meisten Leichen seien in dieser Krankenhauseinheit in Einzelteilen angekommen, sagten dieselben Quellen.

Israelische Panzer rückten auf das Lager vor und zwangen viele Familien zur Flucht, andere blieben jedoch zurück, berichtete EFE unter Berufung auf Quellen in der palästinensischen Enklave.

Nach Angaben des von der palästinensischen islamistischen Gruppe Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums des Gazastreifens sind seit Beginn der israelischen Offensive am 7. Oktober 2023 nach Angriffen der Hamas und anderer palästinensischer Milizen gegen Israel mehr als 59.000 Menschen gestorben und weitere 145.000 verletzt worden.

Darüber hinaus ist in den letzten Tagen die Zahl der durch Hunger verursachten Todesfälle gestiegen, wie die örtlichen Gesundheitsbehörden berichten. Sie machen für die zunehmende Plage die israelischen Beschränkungen bei der humanitären Hilfe verantwortlich.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bestritt die Existenz einer Hungersnot im Gazastreifen und sagte am Montag, er werde weiterhin mit den Vereinigten Staaten und europäischen Ländern zusammenarbeiten, um „die Einfuhr großer Mengen humanitärer Hilfe in den Gazastreifen sicherzustellen“.

Nach Angaben der israelischen Armee wurden gestern in Zusammenarbeit mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien 200 Hilfslastwagen verteilt und Lebensmittel aus der Luft abgeworfen.

Internationale Organisationen und die UNO haben jedoch gewarnt, dass weitaus mehr Hilfe nötig sei, als derzeit geleistet werde, um den Bedarf der Bevölkerung zu decken, die seit 22 Monaten belagert ist.