Die Internationale Raumstation: ein Eckpfeiler der Weltraumforschung und ein Symbol globaler Zusammenarbeit

Die Internationale Raumstation (ISS) ist eine der fortschrittlichsten Errungenschaften der modernen Technologie und ein Symbol der internationalen Zusammenarbeit in der Weltraumforschung. Obwohl ihre Tage gezählt sind, wird das Erbe der ISS die Grundlage für neue Initiativen zur Weltraumforschung sein.
Der Start der Weltraummission Ax-4 mit dem polnischen Astronauten Sławosz Uznański-Wiśniewski ist für den 8. Juni geplant. Die Besatzung wird zwei Wochen auf der Internationalen Raumstation verbringen und unter anderem von polnischen Wissenschaftlern vorbereitete Experimente durchführen.
Das Projekt der Internationalen Raumstation (ISS) umfasst die Zusammenarbeit zwischen fünf Weltraumagenturen: NASA (USA), Roscosmos (Russland), ESA (Europa), JAXA (Japan) und CSA (Kanada).
Die Geschichte der ISS reicht bis ins Jahr 1984 zurück, als die NASA (die amerikanische Raumfahrtbehörde) das Projekt zum Bau der Orbitalstation Space Station Freedom ankündigte – mit der offiziellen Zustimmung von Präsident Ronald Reagan und nachdem der US-Kongress das Budget genehmigt hatte.
Bald schlossen sich Kanadier, Japaner und Länder der Europäischen Weltraumorganisation dem Projekt an. Die Planung des Bahnhofs dauerte von 1984 bis 1993.
Zur gleichen Zeit bereitete die UdSSR den Bau ihrer Raumstation Mir-2 vor. Nach dem Ende des Kalten Krieges beschlossen beide Seiten, ihre Anstrengungen zu bündeln und ein gemeinsames ISS-Projekt ins Leben zu rufen.
Die ISS-Station wurde 1998 ins All geschossen (das erste Modul war russischer Bauart) und später sukzessive um weitere Module erweitert.
Seit dem Jahr 2000 wird die ISS kontinuierlich von Besatzungen aus verschiedenen Ländern bewohnt. Nach Angaben der NASA sind bisher mehr als 270 Astronauten an der Station angekommen.
Die Station besteht aus zwei Hauptsegmenten: einem russischen (ROS) und einem amerikanischen (USOS) sowie zahlreichen wissenschaftlichen, logistischen und Wohnmodulen. An Bord werden verschiedene wissenschaftliche Experimente und technologische Tests durchgeführt, die aufgrund der dort herrschenden Mikrogravitationsbedingungen oft von bahnbrechender Bedeutung sind.
Die ISS nähert sich derzeit dem Ende ihrer Lebensdauer. Am 31. Dezember 2021 gab die NASA bekannt, dass sie von der US-Präsidentschaftsverwaltung eine Erklärung zur Verlängerung der Betriebsdauer der Internationalen Raumstation bis 2030 erhalten habe.
Die Raumstation soll im Januar 2031 aus ihrer Umlaufbahn geholt werden. Ihre Umlaufbahn wird dabei schrittweise von einer Höhe von etwa 400 km abgesenkt, bis die Station schließlich in den Pazifischen Ozean stürzen wird.
Aus diesem Grund hat die NASA ihre Pläne für die Station aktualisiert und geht davon aus, dass die Entwicklung privater amerikanischer Raumfahrtunternehmen bis 2030 so weit fortgeschritten sein wird, dass sie in der niedrigen Erdumlaufbahn Aufgaben übernehmen können, die bislang auf der ISS durchgeführt wurden. So erhielten etwa Unternehmen wie Blue Origin, Nanoracks und Northrop Grumman finanzielle Unterstützung für die Entwicklung neuer Orbitalplattformen, die die Rolle der ISS in den Bereichen wissenschaftliche Forschung, industrielle Produktion oder Weltraumtourismus übernehmen können.
Darüber hinaus planen einige Länder den Bau eigener Raumstationen. China hat beispielsweise bereits die Station Tiangong gebaut, die unabhängig von der ISS betrieben wird.
Die ISS umkreist die Erde in einer Höhe von etwa 400 km und macht etwa alle 90 Minuten eine vollständige Umdrehung. Hin und wieder verändert sich ihre Umlaufbahn so, dass man die Station abends oder morgens als sehr hellen Punkt am Nachthimmel erkennen kann.
ISS-Überflüge können über Apps überprüft werden, die die Orbitalstation und andere Satelliten verfolgen. Bei einigen können Sie sogar Benachrichtigungen einrichten, die Sie an Ihren Flug erinnern. Interessanterweise zeigt die NASA auch die Ansicht der Erde von einer Kamera an der ISS-Station aus, und zwar oft als Live-Übertragung.
Derzeit beherbergt die ISS Astronauten der Expedition 73, die am 19. April dieses Jahres begann. und endet im November. Dies sind: Anne McClain (USA), Nichole Ayers (USA), Kirill Peskov (Russland), Jonny Kim (USA), Sergey Ryzhikov (Russland), Alexey Zubritsky (Russland), Takuya Onishi (Japan).
Bald werden die Astronauten die Besatzung der Axiom Mission 4 (einschließlich des Polen Sławosz Uznański-Wiśniewski) und der SpaceX Crew-11-Mission begrüßen.
Die Ax-4-Mission wird die nächste kommerzielle bemannte Expedition von Axiom Space sein. Die polnische Beteiligung daran ist das Ergebnis einer zwischen dem Ministerium für Entwicklung und Technologie und der ESA unterzeichneten Vereinbarung zur Vorbereitung und Durchführung der polnischen technologischen und wissenschaftlichen Mission IGNIS zur ISS. An den Vorbereitungen ist auch die Polnische Raumfahrtagentur (POLSA) als ausführende Agentur des Ministeriums für Technologie und Technik beteiligt.
Dr. Sławosz Uznański-Wiśniewski wird nach Mirosław Hermaszewski der zweite Pole im Weltraum sein. Zur internationalen Besatzung der Ax-4 gehören: Peggy Whitson (USA) – Kommandantin, Shubhanshu Shukla (Indien) – Pilot und Tibor Kapu (Ungarn) – Spezialist. (BREI)
Wissenschaft in Polen
acp/ zan/
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