AOL verabschiedet sich vom DFÜ-Anschluss und beendet damit die Internet-Ära der 90er.

Ein Kapitel des Internets der 1990er Jahre in den Vereinigten Staaten geht zu Ende.
Mit Wirkung zum 30. September stellt AOL seinen traditionellen Internet-Einwahldienst ein. Damit endet der über 35-jährige Betrieb und der unverwechselbare Einwahl-Sound, der Millionen von Nutzern begleitet hat. Die von der Muttergesellschaft Yahoo angekündigte Entscheidung hat keine Auswirkungen auf kostenlose E-Mails oder andere AOL-Dienste.
Auch als Breitband- und Mobilfunkverbindungen zum dominierenden Zugangsmedium für das Internet wurden, stellte AOL seinen langsamen Dienst, der Nutzer über Festnetzanschlüsse verbindet, nie ein. Laut der US-Volkszählung nutzten im Jahr 2023 noch rund 163.000 Haushalte diese Technologie.
America Online war der Internetpionier und machte die Technologie in den 1990er Jahren den Massen zugänglich. Die Bürger lernten Instant Messaging, E-Mail und das berühmte „E-Mail für Dich“ kennen, das damals zu einem festen Bestandteil der Popkultur wurde. Doch wie das Einwahl-Internet ist auch AOL nur noch ein Schatten seiner selbst. Der beliebte Internet-Messaging-Dienst AIM wurde 2017 eingestellt, und AOL selbst hat mehrere Eigentümerwechsel durchgemacht. Zuvor fusionierte das Unternehmen mit dem ehemaligen CNN-Eigentümer Time Warner – eine als desaströs geltende Übernahme – und gehört heute einer Private-Equity-Firma, der auch Yahoo gehört.
ansa