Das Bianconi-Epos. Von Caglio bis Irland erfand er die Postkutsche.


Paolo Bombonato und seine jüngste Ausstellung
Lab (Como)
„Ich verdanke Caglio und letztlich Carlo Bianconi viel. Als man mich bat, seine Geschichte zum 150. Todestag zu illustrieren, sagte ich sofort zu.“ So entstand die Ausstellung „Von Caglio mit Transport“ mit Zeichnungen von Paolo Bombonato, die am Sonntag um 11 Uhr im Civic Hall des Rathauses eröffnet wird.
„Für diese Ausstellung“, sagt er, „habe ich nicht viel getan; ich habe nur das gezeigt, was ich kann: zuhören und zeichnen.“ Bis zum 17. August werden täglich von 10:30 bis 12 Uhr und von 17:00 bis 18:30 Uhr bei freiem Eintritt einige bisher unveröffentlichte Zeichnungen ausgestellt. In Bombonatos unverwechselbarem und fesselndem Stil zeichnen sie die Geschichte von Bianconi nach, dem Erfinder des ersten öffentlichen Postkutschendienstes in Irland, wohin er Anfang des 19. Jahrhunderts unter dem Namen Bryan Cooney auswanderte. Genauer gesagt, nach Clonnel, seiner Wahlheimat, wo er so hohes Ansehen genoss, dass er zum Bürgermeister ernannt wurde. Doch nicht nur das: Die von ihm eingeleitete Revolution des öffentlichen Nahverkehrs verbesserte die Lebensqualität so effektiv, dass er zum irischen Nationalhelden ernannt wurde. In Caglio ist nicht nur eine Straße nach ihm benannt, sondern auch sein Haus erhalten geblieben, das einen Teil seiner Geschichte bewahrt.
Die Wahl Bombonatos zum Gedenken an Bianconis Todestag ist kein Zufall: „Seit 35 Jahren“, sagt er, „liegt mir Caglio am Herzen, und seit Jahren besuche ich die ihm gewidmete Straße und gehe dort spazieren.“ Die ausgestellten Tafeln nehmen die Besucher mit auf eine Reise durch Bianconis Leben und seine außergewöhnlichen Erkenntnisse. Der Architekt, Designer und originelle Aquarellist Paolo Bombonato wird zudem einen weiteren wichtigen Teil seines Oeuvres ausstellen: „Kurzgeschichten fantastischer Pendler“, Hunderte von Porträts ahnungsloser Reisender, die während jahrelanger Zugfahrten aufgenommen und in Dutzenden von Notizbüchern aufbewahrt wurden. Menschen, eingefangen in der Eintönigkeit des Alltags, jeder mit seinen eigenen Gewohnheiten und seiner Individualität.
Paola Pioppi
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Il Giorno