„Ich war im ‚schönsten Dorf der Welt‘, aber die nahegelegene Stadt war viel hübscher.“
Frankreich ist voller unglaublich schöner Orte, aber im Urlaub fiel mir kürzlich auf, dass unser Airbnb nur eine Stunde vom Dorf Gordes entfernt war – das regelmäßig zum schönsten Dorf der Welt gekürt wird. Daher wurde ein Ausflug zu dem charmanten Bergort, etwa eine Stunde von Marseille entfernt, sofort in die Reiseroute aufgenommen, und ich machte mich auf den Weg, um herauszufinden, ob der Hype gerechtfertigt ist.
Unser Ausflug startete mit einer herrlichen Panoramafahrt durch die Täler der Provence, vorbei an üppiger grüner Landschaft und beeindruckenden Felswänden. Unterwegs erhaschten wir einen ersten Blick auf Gordes, als wir auf der kurvenreichen Straße auf der gegenüberliegenden Talseite ankamen.
Es war sofort klar, warum Gordes als so malerisch gilt. Das Dorf an der Klippe hat einige charmante mittelalterliche Gebäude, die sich in die Landschaft einfügen, und es sah wirklich aus wie aus einem Märchenbuch. Ich hatte sofort große Erwartungen; schließlich war es schon so atemberaubend, bevor wir es erreicht hatten, und ich konnte es kaum erwarten, es noch weiter zu erkunden.
Leider glaube ich, dass der größte Teil des Charmes von der Aussichtsplattform ausgeht. Gordes ist mit seinen gepflasterten Straßen, süßen Läden, kleinen Cafés und versteckten Kunstwerken eigentlich sehr hübsch. Sein Ruf könnte ihm jedoch zum Verhängnis geworden sein, denn es war absolut überfüllt mit Touristen. Zugegeben, wir wussten, dass wir an einem Markttag angekommen waren, aber überall waren Menschen.
Das Parken war ein Albtraum. Wir hatten Glück, als wir einen Platz ergattern konnten, aber die Leute stritten sich und blockierten andere Autos, nur um in den dafür vorgesehenen Zonen parken zu können. Der Markt war so voll, dass es fast unmöglich war, an die Stände heranzukommen, und selbst die Suche nach ruhigeren Straßen war eine Herausforderung. Das machte es schwierig, die Schönheit des Dorfes zu genießen.
Ein bizarrer Umstand war, dass die wunderschönen Gebäude mit riesigen Katzenpostern übersät waren. Es gibt keine wirkliche Erklärung dafür, aber es sind einfach diese riesigen Poster, die willkürlich in der ganzen Stadt verteilt sind, was meiner Meinung nach viel vom Charme der Stadt genommen hat. Insgesamt fand ich Gordes zwar hübsch, aber überbewertet.
Ein paar Tage später führte mich ein weiterer Tagesausflug nach Les Baux-de-Provence. Dieser Ort verdient meiner Meinung nach die Auszeichnung „der schönste der Welt“. Von Anfang an fühlte es sich an, als wären wir in ein Märchen eingetaucht.
Disney-Fans, man fühlt sich wirklich wie in Belles Dorf aus „Die Schöne und das Biest“ – und die Tatsache, dass es eine Zitadelle gibt, sorgt für den Wow-Faktor. Genau wie Gordes gilt es als eines der schönsten Dörfer Frankreichs, und ich werde diesem Titel absolut nicht widersprechen.
Les Baux-de-Provence stammt aus dem Mittelalter und ist voller Kopfsteinpflasterstraßen und mittelalterlicher Gebäude, die ich in Gordes sehen wollte. Nur waren diesmal weniger Touristen da, sodass ich mehr Zeit hatte, um herumzuschlendern und die Aussicht zu genießen. Es gibt viele originelle Geschäfte und Restaurants (wenn Sie nur einen Snack probieren möchten, dann unbedingt das Lavendeleis, das eine sehr angenehme Überraschung war!).
Für alle, die eine malerische Kulisse lieben, sind die Aussichtsplattformen mit Blick auf die Alpilles ein Muss. Dank der großen Stellplätze muss man sich nicht an die Schranken drängen, um die Aussicht zu genießen. Wie in Gordes war die Parksituation etwas unübersichtlich, aber es war etwas weniger chaotisch als in Gordes, und wir fanden relativ leicht einen Parkplatz.
Letztendlich sind sowohl Gordes als auch Les Baux-de-Provence einen Besuch wert, aber wenn Sie in die Provence reisen und nur für einen der beiden Orte Zeit haben, würde ich mich auf jeden Fall für den letzteren der beiden entscheiden.
Möchten Sie selbst hinfahren? Wir sind mit easyJet zum Flughafen Marseille geflogen. Von dort aus sind beide Dörfer in etwa einer Stunde mit dem Auto zu erreichen. Auf beiden Strecken gibt es noch viele weitere typisch französische Städte zu entdecken.
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Daily Mirror
