Halal-Gastronomie erschließt die Region

Abbas Kamara erinnert sich noch, als wäre es gestern gewesen. Der Metzger, der 2019 die Metzgerei Beef & Good in Gentilly (Val-de-Marne) gründete, wurde im November Opfer einer Welle von Schikanen, nachdem er auf TikTok ein Video gepostet hatte, in dem er seine Produkte unter dem Slogan „Wir, die Franzosen“ vorstellte. Das Problem, so seine Kritiker, sei, dass Abbas Kamara schwarz sei und seine Metzgerei Produkte aus Frankreich anbiete, die gleichzeitig halal seien. Es hagelte Kommentare, oft aggressiv, die eine angebliche Unvereinbarkeit zwischen Halal und der französischen Kultur anprangerten. „Charcuterie wird aus gutem Schweinefleisch hergestellt“, sagte ihm beispielsweise ein Nutzer. Abass Kamara ist seit zwanzig Jahren Metzger und kennt Proteste: „Als ich diese Metzgerei eröffnete, kehrten mir einige nicht-muslimische Kunden den Rücken zu, als sie merkten, dass meine Produkte halal waren.“

Er ist nicht der Einzige, der sich dem Zorn der faschistischen Szene ausgesetzt sah, weil er französische und Halal-Produkte anbot. Auch Louis Darney, ein Gastronom aus dem Aubrac, wurde Opfer von Schikanen. Der Besitzer des Pariser Restaurants L'Hal'igot, das am 30. Juli aus finanziellen Gründen geschlossen wurde, bot Aligot, ein Klassiker der französischen Küche, in zwei Versionen an: einer vegetarischen und einer halalen.

Im November wurde ein Werbevideo für das Restaurant auf X veröffentlicht und innerhalb von zwei Wochen mehr als 10 Millionen Mal angesehen. Unter dem Beitrag kreisten rechtsextreme Kommentare um