USA: Gesundheitspersonal reicht Beschwerde gegen den Gesundheitsminister wegen seiner impffeindlichen Haltung ein

Seit seinem Amtsantritt hat Robert Kennedy Jr., der aufgrund seiner Impfgegnerschaft eine umstrittene Persönlichkeit ist, eine umfassende Reform der US-Gesundheitsbehörden und ihrer Impfpolitik eingeleitet.

Ende Mai kündigte er in den sozialen Medien an, dass die Bundesbehörden die Covid-19-Impfung für Kinder und Schwangere nicht mehr empfehlen würden – eine Maßnahme, die von den Gesundheitsverbänden verurteilt wurde.

Letztere, darunter die American Academy of Pediatrics (AAP) und die Infectious Disease Society of America (IDSA), verurteilen die einseitige Maßnahme, die diese Bevölkerungsgruppen gefährdet. In einer gemeinsamen Beschwerde, die in Massachusetts, einem Bundesstaat im Nordosten der USA, eingereicht wurde, fordern sie deren Aufhebung.

„Es ist völlig unvorstellbar, Eltern die Möglichkeit und Wahl zu nehmen, ihre Kinder durch Impfungen zu schützen“, sagte Tina Tan, Kinderärztin für Infektionskrankheiten bei der IDSA, während einer Pressekonferenz.

In der Beschwerde wird auch erwähnt, dass der Minister kürzlich sämtliche Experten einer bekannten Impfberatungsgruppe (ACIP) entlassen und durch überwiegend umstrittene Fachleute ersetzt hat.

Eine Umbesetzung, die den Berufsstand beunruhigt

„Wir befinden uns auf einem gefährlichen Weg“, warnte Susan Kressly von der Academy of Pediatrics. Sie verurteilte die vom Minister verbreiteten Falschinformationen über Impfstoffe und berichtete von der wachsenden Besorgnis ihrer Kollegen und Patienten.

Sie seien „verwirrt und verängstigt“ und „zögern, sich impfen zu lassen. Sie vertrauen dem System nicht mehr“, fügte Jason Goldman, Präsident des National Council of Physicians of America, hinzu.