Ein Jonzac-Verein, der unsere Sicht auf unsichtbare Behinderungen ändern will

Julie Repeta, eine Einwohnerin von Jonzac, die an Fibromyalgie leidet, gründete den Verein Hand'invisibles. Sie hofft, dass kaum oder gar nicht sichtbare Behinderungen besser anerkannt werden.
„Nur weil man es nicht sieht, heißt das nicht, dass es nicht existiert.“ Der Slogan ist eindeutig. Ebenso eindeutig ist der Name des im Dezember 2024 von Julie Repeta und Sonia Laurent gegründeten Vereins: Hand’invisibles . „‚Hand‘ bedeutet ‚behindert‘ und ‚unsichtbar‘, weil man uns nicht sehen kann“, erklärt die junge Frau.
Julie Repeta, 40, litt schon immer an Fibromyalgie. Bevor sie ihre Schmerzen benennen konnte, musste sie eine regelrechte medizinische Reise hinter sich bringen. „Als Kind sagten mir die Ärzte, ich hätte Rheuma … Die Diagnose erhielt ich erst 2021. Wir wissen nicht wirklich, woher es kommt oder wie es ausgelöst wird. Manche vermuten, es hänge mit einem Kindheitstrauma zusammen. Es ist eine Krankheit mit rund hundert bekannten Symptomen. Insgesamt sind die Schmerzen zehnmal stärker. Der Arzt, der mich im Schmerzzentrum Jonzac behandelt, erklärt, dass man das Gewicht der Luft spüren kann.“
Laut Krankenkassen ist Fibromyalgie eine chronische Erkrankung, die durch anhaltende, diffuse Schmerzen und Druckempfindlichkeit gekennzeichnet ist, oft verbunden mit starker Müdigkeit, Schlafstörungen und anderen Faktoren. Es wurden mehrere Faktoren identifiziert, die jedoch von Person zu Person unterschiedlich sind. Julie Repeta ist inzwischen anerkannt und erhält eine Invalidenrente für Erwachsene. Sie wird mit Schmerzmitteln und Antidepressiva behandelt.
„Manchmal werde ich beleidigt.“Über ihre persönliche Situation hinaus möchte sich die junge Frau für alle Menschen mit einer kaum sichtbaren oder unsichtbaren Behinderung einsetzen. „Wir leiden oft unter den Blicken anderer. Man glaubt uns nicht. Wenn ich auf einem Behindertenparkplatz parke, werde ich bestenfalls schief angeschaut, schlimmstenfalls angesprochen und manchmal beleidigt. Denn ich habe nicht immer meinen Gehstock dabei und sitze nicht im Rollstuhl. Trotzdem brauche ich diese angepassten Parkplätze und habe meinen Parkausweis!“
So entstand die Idee, ein Logo zu entwerfen. „Gemeinsam mit dem Verein haben wir ein Logo entworfen, das alle Behinderungen umfasst. Wir möchten, dass es das aktuelle blaue Logo ersetzt, das zu reduziert ist und nur eine Person im Rollstuhl zeigt. Wir werden versuchen, es in Jonzac einzuführen und es schließlich so weit wie möglich zu verbreiten“, kündigt Julie an.
„Wohlbefinden fördern“Der Verein hat mittlerweile 28 Mitglieder jeden Alters, die aus dem gesamten Departement und den angrenzenden Gebieten kommen. „Wir treffen uns, um uns mit spezialisierten Therapeuten auszutauschen, unser Wohlbefinden zu fördern, die Isolation zu überwinden und soziale Kontakte zu knüpfen. Die Workshops umfassen therapeutisches Schreiben, Zeichnen und künstlerischen Ausdruck, Klangtherapie, Aromatherapie, Massagen, Reflexzonenmassage und vieles mehr. Viele Behandlungen basieren auf Energien und Wohlbefinden. Diese Aktivitäten sind so konzipiert, dass sie alle ansprechen, in einem fürsorglichen, respektvollen Rahmen, der auf die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen zugeschnitten ist. Wir haben die unterschiedlichsten Behinderungen und fühlen uns dank des Vereins weniger allein und besser verstanden.“
Kontakt: [email protected]. Tel. 06 02 43 08 69

Unsichtbare Hände
SudOuest