Barbara Kruger: „Ich hasse Audioguides, die versuchen, einem Kunstwerke zu erklären.“

Barbara Kruger (Newark, New Jersey, 1945) hat eine ebenso kraftvolle wie unverwechselbare Bildsprache geschaffen. Sie bedient sich der Techniken der Werbung und des Grafikdesigns, um die Mechanismen von Manipulation, Kontrolle und Konsum zu hinterfragen. Besonders bekannt sind ihre Schwarz-Weiß-Fotografien aus der Welt der Werbung, über die sie sloganartige Texte legt, die kulturelle Konventionen in Bezug auf Macht, Identität, Massenmedien, Rassen- und Geschlechterstereotype hinterfragen. „Ich denke, also konsumiere ich“ und „Dein Körper ist ein Schlachtfeld“ gehören zu ihren bekanntesten Botschaften.

Kruger ist heute 80 Jahre alt und hat fünf Jahrzehnte damit verbracht, ihr wohlbekannte Codes auf den Kopf zu stellen. Schließlich arbeitete sie jahrelang als Grafikdesignerin und wurde schließlich Designchefin des Magazins Mademoiselle in New York. Ab dem 24. Juni bereitet sich das Guggenheim Museum in Bilbao darauf vor, die erste umfassende Barbara Kruger gewidmete Ausstellung in Spanien zu zeigen, eine ambitionierte Ausstellung, die mehr als vier Jahrzehnte der radikalen Auseinandersetzung dieser Konzeptkünstlerin mit Bildern, Sprache und Macht zusammenfasst. Die Ausstellung mit dem Titel Another Day. Another Night wurde in enger Zusammenarbeit mit Kruger selbst entwickelt und verspricht, die Galerien des Museums in eine Umgebung zu verwandeln, in der Klang, Text und Architektur zusammentreffen, um die Besucher in eine intensive Begegnung mit der Sprache der Macht zu verwickeln.

In Zeiten von Desinformation, Manipulation und Polarisierung wirkt Barbara Krugers Arbeit aktueller denn je. Wir haben per Videokonferenz mit ihr darüber gesprochen, wobei die Künstlerin ihre Computerkamera stets ausgeschaltet lässt, sodass wir sie nicht sehen können. Im Interview erklärt sie, warum.