Nach Bühnenkuss in Malaysia: Matty Healy muss nicht persönlich für Konzert-Absage haften
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Matty Healy und seine Band müssen vorerst keine Strafe für ihren kontroversen Bühnenkuss in Malaysia zahlen.
© IMAGO/Avalon.red
Die Mitglieder von The 1975 müssen nicht für eine Festival-Absage in Malaysia haften. Der Veranstalter hatte sie nach einem Kuss verklagt.
Im Juli 2023 küsste Matty Healy (35), Frontmann von The 1975, seinen Bandkollegen Ross MacDonald (35) aus Protest auf der Bühne des Good Vibes Festivals in Kuala Lumpur. Mit den "good vibes" war es anschließend vorbei: Der Veranstalter sagte die folgenden Festivaltage ab und verklagte die Musiker auf 1,9 Millionen Pfund (umgerechnet rund 2,2 Millionen Euro) Schadenersatz wegen einer Vertragsverletzung. Jetzt hat ein Londoner Gericht geurteilt, dass die The-1975-Bandmitglieder nicht persönlich für die Verluste des Musikfestivals verantwortlich gemacht werden können. Das berichtet die "Associated Press".
Der Kuss zwischen den beiden Männern hatte während und nach dem Auftritt für Aufruhr gesorgt. In Malaysia sind homosexuelle Handlungen illegal und können mit zwanzig Jahren Gefängnis bestraft werden. Frontmann Matty Healy machte das wütend: "Ich sehe den Sinn nicht, The 1975 in ein Land einzuladen, wo uns gesagt wird, mit wem wir Sex haben können. Unglücklicherweise bekommt ihr kein Set mit vielen aufmunternden Songs, weil ich verdammt wütend bin", sagte der Sänger.
"Das ist euch gegenüber nicht fair. Denn ihr seid nicht repräsentativ für eure Regierung. Ihr seid junge Leute und ich bin mir sicher, dass viele von euch schwul und progressiv und cool sind", fuhr er seine Bühnenrede fort und küsste anschließend seinen Bassisten, worauf das Konzert abgebrochen wurde. Einen Tag später wurde das gesamte Festival abgesagt.
Festival-Veranstalter müssen Anwaltskosten zahlenDie Verantwortlichen des Festivals begründeten ihre anschließende Klage damit, dass das Management von The 1975 versichert habe, dass sich die Band an die Vorschriften des konservativen Landes und die Richtlinien der Veranstaltung halten würde. Der Anwalt der Band argumentierte, dass man die Bandmitglieder nicht als Einzelpersonen für den Vorfall verantwortlich machen könne. Der Richter entschied, dass der Fall gegen das Unternehmen The 1975 Productions LLP allerdings weiterverfolgt werden könne. Den Festival-Veranstalter Future Sound Asia verurteilte er jedoch zur Zahlung von 100.000 Pfund an Anwaltskosten.
SpotOnNews
brigitte