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Der Juicing-Trend: Was steckt hinter dem Hype um gesunde Säfte?

Der Juicing-Trend: Was steckt hinter dem Hype um gesunde Säfte?

Deutschland ist die Saftnation Nummer 1: Weltweit wird nirgends so viel Saft getrunken wie hier, pro Kopf sind es rund 26 Liter im Jahr – meistens ganz konservativ gepresst- aus Äpfeln oder Orangen. Das könnte bald Geschichte sein. Denn echte Saft-Fans setzen auf „ Juicing“ unterschiedlichster Obst- und Gemüsesorten und eröffnen sich damit vollkommen neue Geschmacks- und Farbdimensionen.

Entsafter gehören inzwischen zu vielen Küchengrundausstattungen, frisch gepresste, farbenfrohe Gemüse- und Obstdrinks schwappen über die Social-Media-Feeds und Celebrity-Influencer verkünden die Heilkraft von Juice-Cleanses. Wir beleuchten die kunterbunten Facetten des Health- und Beautytrends und kommen zu spannenden Erkenntnissen rund um den Trink-Hype.

Was ist eine Detox-Saftkur und wie funktioniert sie?

Was ist Juicing? Übersetzt bedeutet es ganz simpel entsaften. Das erweiterte „Juice Cleansing“, die reinigende Saftkur, bei der Säfte feste Nahrung ersetzen, gehört in den USA zum guten Ernährungston – auch hier in Deutschland ist das „flüssige Detox“ immer mehr in aller Munde. Saftfasten wird als Immun-Booster beschrieben, es soll reinigen, verspricht ein optimales Körpergefühl und einen kompletten Reset des Organismus.

Bei einer Saftkur, die zwischen einem Tag und einem Monat andauern kann, wird die gewohnte feste Nahrung ersetzt von schmackhaften Flüssigkeiten wie frischen Frucht- und Gemüsesäften, gern verfeinert mit Kräutern und Gewürzen. Konservierungsstoffe, zugesetzter Zucker, Kaffee, koffeinhaltige Tees, Milch, Limo und mit Proteinpulver angerührte Getränke sind dabei ein absolutes No-Go, wärmende Kräutertees und Brühen dagegen werden sehr gern erlaubt.

Die Herausforderung beim Juicing besteht darin, die richtige Mischung aus Obst und Gemüse zu finden (Foto: Freepik)
Die Herausforderung beim Juicing besteht darin, die richtige Mischung aus Obst und Gemüse zu finden (Foto: Freepik)

Die weltweit bekannten Saft-Entgiftungskuren können dem Körper angeblich eine erhöhte Menge an Nährstoffen zuführen, gleichzeitig soll das flüssige Gemüse und Obst weniger Ballaststoffe enthalten. Deshalb benötigt der Körper weniger Energie für die Verdauung und bekommt dafür mehr Zeit zum Entschlacken und Entgiften. Zudem kann Saftfasten sogar mehr Energie verleihen, Kopfschmerzen, Muskelkater und Müdigkeit entgegenwirken und soll beim Abnehmen helfen können.

Prominente Rezepte: Von Hollywood bis zum Sellerie-Hype

Kein Wunder, dass die ranken Hollywoodqueens Gwyneth Paltrow und Jessica Alba, die voll im und auf Saft stehen, auf allen Social-Media-Kanälen die durchschlagenden Vorteile von Juicing posten. Jessica mixt sich den eigenen „Jessica Alba‘s Go-To-Green Juice“. In ihrem Entsafter landen dafür 1 geschälte, grob geschnittene Gurke, 2 Handvoll zerkleinerter Grünkohl, 2 gehackte Selleriestangen, 2 ausgepresste Zitronen, 2 geschälte und entsteinte Äpfel, 1 Teelöffel frischer, fein gewürfelter Ingwer. Dazu 1 Stück gefrorene Wassermelone – alternativ passt auch eine Prise Stevia. Fertig ist Jessicas Lieblingssaft für 2 Personen.

Gwyneth Paltrow setzt wesentlich radikaler auf ein einziges saftiges Produkt. Auf „celery“ – und das in bester Gesellschaft mit dem Sellerie-Juice-Guru Anthony William, der als „Medical Medium“ bekannt ist. Anthony vertritt die gewagte These, dass ein tägliches Glas des Wundertranks im Kampf gegen jegliche Leiden und Gebrechen Großes bewirken kann. Sein Rezept ist denkbar einfach: Einen großen Bund Sellerie gründlich abspülen und durch einen Entsafter laufen lassen. Wer diesen Saft sofort trinkt, kann auf reinere Haut, einen gesünderen Darm, einen flacheren Bauch und mehr Energie hoffen. Sogar Ekzeme und arthritische Schmerzen können laut Anthony mit kaltgepresstem Sellerie gelindert werden.

Kritische Stimmen: Das sagt die Wissenschaft zum Saft-Trend

Klingt alles viel zu schön, um wahr zu sein? Juicing wirft einige gesundheitliche Fragen auf. Etliche Ernährungsexperten und -expertinnen sehen den teils extremen Trend auch kritisch. Aktuelle Studien zeigen, dass reine Saftkuren das Gleichgewicht der Darmflora stören und zudem Entzündungsprozesse fördern können.

„Bei einer Saftkur wird oftmals die Entgiftung des Körpers angestrebt, doch der Körper entgiftet täglich auf natürliche Weise über Leber und Nieren – zusätzliche Detox-Maßnahmen sind daher nicht notwendig.“ – Yasmin Flohr

Die Frankfurter Ernährungsexpertin Yasmin Flohr gibt im Interview mit Top Magazin zu bedenken: „Bei einer Saftkur wird oftmals die Entgiftung des Körpers angestrebt, doch der Körper entgiftet täglich auf natürliche Weise über Leber und Nieren – zusätzliche Detox-Maßnahmen sind daher nicht notwendig. Auch der Prozess der Autophagie (natürliche zelluläre Selbstreinigung, Anm. d. R.) der beim Fasten gewünscht wird, kann bei einer Saftkur nicht optimal stattfinden.“.

Ernährungsexpertin Yasmin Flohr (Foto: Yasmin Flohr)
Ernährungsexpertin Yasmin Flohr (Foto: Yasmin Flohr)

Die Ernährungsberaterin weiter: „Die regelmäßige Zufuhr von Kohlenhydraten, auch in Form von Obst oder Gemüse, führt zur Ausschüttung von Insulin, was diesen Prozess unterbricht. Und durch das große Kaloriendefizit, das bei Saftkuren entsteht, kommt es oft zu schnellem Gewichtsverlust. Dieser betrifft jedoch in der Regel vor allem Wasser und bei längerer Dauer auch die Muskulatur, jedoch eher nicht das ungeliebte Körperfett. Daher ist eine Saftkur keine langfristige Lösung zum Abnehmen und kann den Jojo-Effekt begünstigen.“

Was empfiehlt Yasmin als Health – und Fitnesscoach? „Ich setze ganz klar auf eine ausgewogene Ernährung! Saftkuren sehe ich eher als Unterstützung, zum Beispiel als guten Einstieg in eine gesunde Ernährungsumstellung. Sie sind keine wirklich nachhaltige Methode zur Gewichtsreduktion oder Entgiftung. Wichtig ist auch, dass ausschließlich Säfte ohne Zuckerzusatz verwendet werden, idealerweise kaltgepresst. Diese sollten überwiegend aus Gemüse bestehen und nur einen kleinen Anteil an Obst enthalten.“

Versteckter Zucker im Saft und gesunde Alternativen

Ein ganz wichtiger Aspekt, denn: Ein Glas frisch gepresster Orangensaft von 0,25 Litern liefert, neben 125 Milligramm Vitamin C (deckt den Tagesbedarf aller Altersgruppen) durchschnittlich etwa 120 Kalorien und 27 Gramm Zucker und damit verwandelt es sich in eine kleine Kalorienbombe, genau wie ein Glas Cola. Interessant und wissenswert ist hier allerdings: Trinkt man den O-Saft zwischen den Mahlzeiten, wird im Nachhinein ein Anstieg des Körperfetts festgestellt. Trinkt man ihn aber wesentlich schlauer zum Frühstück, Mittag- und Abendessen, ist dies nicht der Fall.

Safttrinken ist also nicht gleich Safttrinken. Welches ist denn der gesündeste Juice weltweit? Die Wahl fällt leicht und meist auf Granatapfelsaft! Er ist der klare Gesundheits-Spitzenreiter. Trotz Mengen an Zucker und vieler Kalorien liefert er im Gegenzug entsprechend viele Nährstoffe in Form von Antioxidantien. Die antioxidative Kraft von Granatapfelsaft ist dabei sogar noch höher als die von Rotwein oder grünem Tee.

Juicing hat eine lange Geschichte

Was wir heute wissen, ist der Menschheit schon seit Jahrtausenden bekannt: Juicing wird eng mit Kraft und Heilkunst verbunden, Kenner nutzten schon immer den Saft von Pflanzen zu medizinischen Zwecken. Ob in der traditionellen chinesischen Medizin oder im Ayurveda, Säfte galten und gelten als durchschlagendes Heilmittel. Hart erpresst, aber sehr wirksam.

Vor rund 100 Jahren, in den 1930er-Jahren, kam dann der wahre Juicing-Durchbruch in Form einer großen mechanische Erleichterung: Der bekannte amerikanische Ernährungswissenschaftler und Mitbegründer der Natural-Hygiene-Bewegung, Dr. Norman Walker, erfand und kreierte den ersten Haushaltsentsafter. Er und seine Fangemeinde schwören spätestens seitdem auf die gesundheitlichen Vorzüge von frischen Säften.

Tipps für den perfekten Saft zu Hause

Damit wir auch heute alles möglichst richtig machen und unser Obst-oder Gemüsesaft eine große Vielfalt an Nährstoffen abbekommt, sollte dieser auf keinen Fall erhitzt, sondern im Idealfall kalt gepresst werden. Für einen richtig nachhaltigen Juice verwendet man am besten Zutaten, die gerade Saison haben, idealerweise sogar aus dem eigenen Garten oder biologischen Anbau.

Die gesunden Säfte sollten zu 80 Prozent aus Gemüse bestehen (Foto: Hersteller)
Die gesunden Säfte sollten zu 80 Prozent aus Gemüse bestehen (Foto: Hersteller)

In den Sommermonaten stehen deshalb frische Beeren sowie Brokkoli, Gurken, Sellerie oder Karotten auf dem gesunden Saftplan. Im Spätsommer und Herbst, wenn die Ernte startet, kommen die leckeren, späteren Apfelsorten oder Weintrauben hinzu. Natürlich können auch Salate, Kohlsorten, Zitrusfrüchte oder Ingwer durch den Slow Juicer gejagt werden – Kräuter wie Minze, Basilikum oder Rosmarin verleihen dem Saft dann noch den ganz besonderen Twist.

Juicebars und Lieferdienste in Frankfurt / Rhein-Main

Sie haben noch gar keinen Entsafter und der eigene Garten, samt ertragreichem Obst- und Gemüseanbau, fehlt womöglich auch noch? Tiefenentspannt bleiben! Bevor jetzt verzweifelt der nächste Bioladen gestürmt und zentnerweise Äpfel, Trauben, Kohl, Karotten, Rote Bete, Ingwer und weitere Zutaten, zusammen mit dem neusten, begehrten Musthave-Entsafter nach Hause geschleppt werden, gibt es Abhilfe: Nicht nur in Metropolen wie New York, London oder Tel Aviv sprießen Juicebars aus dem Boden.

Michael, ein geschätzter, vielgereister Kollege, berichtet aus dem pulsierenden Rio de Janeiro von exotischen Straßen-Rezepten der „Suco Bars“. Ein Spiel mit allen Geschmacksnerven – wie eben zwischen Cupuaçu, das grandios nach fruchtiger Schokolade schmeckt, und Acerola, der scharfen, vitaminreichen Kirschsorte. Keine Angst, keiner muss jetzt zwingend gleich nach Brasilien fliegen, auch hier in Deutschland gibt es zahlreiche „Saftboutiquen“ mit tollen, wenn meist auch weniger ausgefalleneren Rezepten.

Und: Wer es noch bequemer haben will, der hält sich ganz einfach an einen guten Hersteller, der eine ausgewogene Saftkur ganz unkompliziert und trinkfertig bis vor die Haustüre liefert.

Ausgewogene Saftkuren für zu Hause

Hier in der Rhein-Main-Region ist Cardea Juice & Co ein erfolgreiches Beispiel für Saftkuren und gesunde Ernährungskonzepte. Ann-Kathrin Berlet, die Gründerin und Mutter von vier Kindern, stattete bereist als 23-jährige Studentin Freunde und Bekannte mit frischen Säften aus. 2012 war sie mit Cardea eine der Pionierinnen, die Detoxing nach Deutschland brachte. Heute beliefert sie tausende Kunden bis nach Luxemburg, Österreich und in die Schweiz – und natürlich auch ihre Heimat, Frankfurt und Umgebung.

„Eine Juice-Kur ist besser als Fasten. Du bekommst alle wichtigen Nährstoffe, hast keinen Hunger und fühlst dich leicht, fit und voller Energie – ideal für einen aktiven Tag und auch für dein Sportprogramm.“ – Ann-Kathrin Berlet, Cardea Juice & Co.

Ann-Kathrin Berlet weiß, was sich viele Menschen wünschen: „Wer kennt es nicht? Die Idee, endlich etwas für die Gesundheit zu tun, abnehmen oder gar die komplette Ernährung umstellen zu wollen. Die Umsetzung scheitert aber oft an zu viel Arbeit und zu wenig Zeit. Genau hier setzen wir an und haben die Lösung, damit sich unsere Kunden endlich wieder fit, gesund und richtig wohl in ihrer Haut fühlen können.“ Die Unternehmerin liefert ausgewogene Saftkuren und langfristige Health-Food-Konzepte stressfrei nach Hause – individuell auf Kundenbedürfnisse angepasst, frisch gekocht und gesund entsaftet.

Juicing-Expertin Ann-Kathrin Berlet von Cardea Juice & Co (Foto: Cardea Juice)
Juicing-Expertin Ann-Kathrin Berlet von Cardea Juice & Co (Foto: Cardea Juice)
Die 80-20-Regel als Schlüssel zum Erfolg

Kreative Rezepte und hochwertige Zutaten verpassen Juicing den entsprechenden Genusskick, im Extremeinsatz über längere Zeit jedoch nicht automatisch einen Zusatzkick für die Gesundheit oder langfristig den Ersatz für eine vollwertige Ernährung. Frisch gepresste Säfte als gute Ergänzung zu ausgewogener Kost machen Lust auf eine rundum gesunde Ernährung und bringen mehr Abwechslung, Geschmack, Nährstoffe und Farbe in und auf den Speiseplan. Einfach mal ausprobieren und mit der Zeit das ausgewogene, ganz persönliche Wohlfühl-Juicing herauskristallisieren.

Ob man lediglich einen Safttag, gar eine komplette Saftwoche einlegt oder grundsätzlich oder ab und zu mit einem Glas Saft fit in den Tag startet. Es gibt keine Regel, außer: Nur das, was einem guttut, tut gut. Halten Sie sich am besten an Ihren wichtigsten Begleiter, an den sogenannten „Game-Changer“ des Entsaftens, die 80-20-Regel: 80 Prozent der Zutaten sollten aus Gemüse (oder kaum zuckerhaltigen Früchten) und 20 Prozent aus Obst bestehen. Damit wird ausgeschlossen, dass sich der recht unscheinbare Fruchtzucker ganz heimlich, still und leise verwandelt: in sehr offensichtliches Hüftgold.

Die besten Tools für das Juicing zu Hause Schneidebrett Slize von Gefu
Das Schneidebrett Slize von Gefu (Foto: Hersteller)
Das Schneidebrett Slize von Gefu (Foto: Hersteller)

Das Schneidbrett Slize von Gefu, erhältlich in drei Größen, besticht durch sein schlankes Design und die umlaufende Saftrille, die Flüssigkeiten zuverlässig auffängt. Gefertigt aus nachhaltigem Holzverbundstoff, ist es besonders robust, antibakteriell, messerschonend und hitzebeständig bis 175 °C. Zudem ist es spülmaschinenfest – ideal für das vielseitige Schneiden von Obst, Gemüse und Fleisch im Alltag. gefu.com

Vacuum Juice Bottle von Pika
Die Vacuum Juice Bottle von Pika (Foto: Hersteller)
Die Vacuum Juice Bottle von Pika (Foto: Hersteller)

Die Vacuum Juice Bottle von Pika aus robustem Borosilikatglas mit schützender Silikonhülle bewahrt Ihren Saft nicht nur sicher vor Stößen, sondern hält ihn und seine wertvollen Nährstoffe dank effektiver Vakuumpumpe auch bis zu dreimal länger frisch. pika-kitchen.com

Nutribullet Slow Juicer
Der Nutribullet Slow Juicer (Foto: Hersteller)
Der Nutribullet Slow Juicer (Foto: Hersteller)

Klein, aber oho – Der Nutribullet Slow Juicer beweist, dass kompaktes Design und umfangreiches Entsaften Hand in Hand gehen können. In den breiten Einfüllschacht passen große Mengen an Obst und Gemüse. Der leise Motor presst bei niedriger Geschwindigkeit und produziert bis zu 700 ml Saft. nutribullet.com

H70 FT Slow Juicer von Hurom
Der H70 FT Slow Juicer von Hurom (Foto: Hersteller)
Der H70 FT Slow Juicer von Hurom (Foto: Hersteller)

Der H70 FT Slow Juicer von Marktführer Hurom begeistert mit filterloser Technologie: kinderleicht zu reinigen, schont Nährstoffe durch langsame Kaltpressung und arbeitet dank Self-Feeding-System fast von selbst. Mit dem großzügigem „Smart Hopper“ können Gemüse und Früchte ohne vorheriges Schneiden hinzugegeben werden. hurom-europe.com

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