Catfishing: So schützt du dich vor dem fiesen Dating-Trend

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Online-Dating ist eine weitverbreitete Methode, um nach der Liebe des Lebens, belanglosen Sex oder anderen Arten von zwischenmenschlichen Beziehungen zu suchen. Doch die Partnersuche im Internet ist mit Vorsicht zu genießen. Hinter attraktiven Dating-Profilen lauern nicht selten fiese Dating-Trends. Sie führen uns in die Irre, spielen mit unseren Gefühlen und bedrohen womöglich unsere Existenz. Catfishing ist eine dieser Dating-Maschen, die unser Leben auf negative Weise verändern kann.

Was ist Catfishing?

Catfishing bezeichnet die Erschaffung von Fake-Profilen auf Dating-Apps, um Menschen online in Beziehungen zu locken – egal, ob freundschaftlicher oder romantischer Natur. Die sogenannten Catfisher geben vor, jemand zu sein, der sie gar nicht sind, indem sie geklaute Bilder und Falschinformationen hochladen. Sie unterscheiden sich insofern von Trollen oder anderen Online-Betrügern, dass sie eine Beziehung zu jemandem aufbauen und diese über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten. Dementsprechend sind sie emotional missbräuchlich und trügerisch.

Woher stammt der Begriff Catfishing?

Der Begriff stammt aus dem Dokumentarfilm "Catfish" aus dem Jahr 2010, in dem der junge Nev Schulman eine Online-Beziehung mit dem Teenager-Mädchen "Megan" beginnt, die sich als ältere Frau entpuppt. In der Schlussszene des Dokumentarfilms erzählt der Ehemann der Betrügerin eine Anekdote darüber, wie lebende Kabeljaue aus Alaska zusammen mit Katzenwelsen (engl.: Catfish) exportiert wurden, von denen sie in den Containern gejagt wurden, was die Kabeljaue aktiv und wach hielt. Er verglich dies mit Menschen im wirklichen Leben, die andere auf Trab halten – wie seine Frau.

Wieso machen Menschen sowas?

Es gibt nicht DAS eine Motiv für Catfishing. Manche Catfisher sind einsam, haben ein geringes Selbstwertgefühl und wollen eine Beziehung mit jemanden, von dem sie nicht glauben, dass er oder sie sich im wirklichen Leben für sie interessieren würde. Andere wollen ihre Opfer trollen, belästigen oder sich an jemandem rächen. Hier sind weitere mögliche Gründe:

• Betrug: Der Catfisher versucht an Geld zu kommen und versucht seine Opfer über das Vorspielen einer romantischen Beziehung dazu zu bewegen, große Beträge zu überweisen.
• Mobbing: Der oder die Betrüger:in bringt seine Opfer dazu, Geheimnisse zu verraten oder Bildmaterial zu verschicken, und nutzt diese Dinge gegen sie.
• Langeweile: Es gibt auch Menschen unter den Catfishern, die diese Masche aus purer Langeweile abziehen.
• Unsicherheit: Manchmal werden Menschen aus Unsicherheit zum Catfisher. Vielleicht halten sie sich nicht für attraktiv oder liebenswert genug und nehmen daher eine falsche Identität an.
• Kontrolle: Auch jemanden zu überwachen oder nach einem Beziehungsaus zurückzugewinnen, könnte ein Motiv sein.
• Rache: Vielleicht möchte sich die Person auch an einem Ex-Partner oder einer Ex-Partnerin rächen, der oder die ihn/sie sehr verletzt hat.

• Die Person findet über Wochen oder Monate hinweg Gründe und Ausreden, um sich nicht mit dir persönlich zu treffen und verweigert Videotelefonate.
• Die Person erzählt dir tragische Geschichten und bittet dich um Geld.
• Die Person erzählt dir sehr schnell viele vermeintlich persönliche Details, um dein Vertrauen zu gewinnen.
• Sobald du drohst, den Kontakt abzubrechen, bemüht sich die Person und sichert dir ein Treffen zu – um es doch wieder nicht zu halten.
• Das Profil lässt keinen Schluss über die Person zu – und ja, viele Menschen bemühen sich, keine Spur im Internet und den Sozialen Medien zu hinterlassen, aber irgendwas lässt sich doch meist herausfinden…
• Die Person liefert ungewöhnlich schnell Gefühlsbekenntnisse.
• Der Kontakt hat genau die gleichen Interessen wie du und komischerweise stimmt ihr in allem überein. Entweder handelt es sich um einen People Pleaser oder die Person ist wirklich sehr unglaubwürdig…
• Du entdeckst immer wieder Ungereimtheiten in den Geschichten, die er/sie über sich erzählt.

Die Anzeichen für Catfishing kennst du nun. Doch Liebe macht auch blind. Wenn wir in jemanden verliebt sind, tendieren wir dazu, mögliche Red Flags oder Betrugsmaschen zu ignorieren. Es gibt aber ein paar Dinge, die du tun kannst, um dich vor dem Catfishing zu schützen.

• Sende keine Fotos oder andere sehr persönliche Details von dir selbst, bis du absolut sicher bist, mit wem du sprichst.
• Lass deine Freund:innen wissen, dass du mit dieser Person sprichst. Von außen betrachtet lassen sich Betrugsmaschen häufig schon viel früher erkennen.
• Wie oben bereits erwähnt, überhäufen Catfisher ihre Opfer oft mit Zuneigung, um schnell eine tiefere Bindung aufzubauen. Hab keine Angst, einen Gang zurückzuschalten oder gar den Kontakt abzubrechen, wenn du dich unwohl oder überrumpelt fühlst.
• Sei misstrauisch. Wir leben in einer Welt, in der das Internet ein gefährlicher Ort ist. Eine gute Portion Misstrauen und Vorsicht kann dich schützen. Achte auf Unstimmigkeiten in den Erzählungen des Kontaktes und hinterfrage. Wenn immer mehr Ungereimtheiten auftauchen, spielt dir die Person offenbar etwas vor.
• Öffne die Google-Fotosuche. In den meisten Fällen stehlen sich Catfisher ihre Fotos und Identität im Internet zusammen. Mithilfe der "Rückwärtssuche" kannst du feststellen, ob die Fotos bereits auf anderen Plattformen unter einer anderen Identität existieren.
• Bittet dich die Person um viel Geld, etwa weil sie angeblich schwer krank ist, solltest du hellhörig werden – und auf gar keinen Fall Geld schicken.
• Bestehe auf einem persönlichen Treffen und lass dich nicht immer wieder hinhalten. Brich den Kontakt in diesem Fall schnell ab.

An und für sich gilt Catfishing nicht als krimineller Akt. Das Erstellen eines gefälschten Online-Profils, ist grundsätzlich nicht illegal. Es könnte allerdings gegen die Nutzungsrichtlinien des jeweiligen sozialen Netzwerks verstoßen, wenn man ein Profil mit falschen Informationen erstellt. Catfishing kann jedoch strafrechtliche Konsequenzen haben, wenn im Zuge der Nutzung des gefälschten Profils rechtswidrige Aktivitäten stattfinden. Daher hängt die gesetzliche Beurteilung wesentlich von den individuellen Details des spezifischen Falles ab. Zögere in jedem Fall nicht, dir polizeilichen Rat zu suchen, wenn dir etwas komisch vorkommt, um dich und andere zu schützen.

Verwendete Quellen:

joe Brigitte

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